überkreuzt. Wenn man den Arm im Ellenbogen beugt und
letzteren fest an den Körper anlegt, so wird man bemerken,
dass man einmal den Handrücken ganz nach abwärts, das
andere Mal noch ganz nach aufwärts wenden kann. Der
Spielraum zwischen Supination und Pronation beträgt also
nahezu 180 Grad. Die Hand des ausgestreckten Armes kann
man zwar um etwa 270 Grad wenden, aber die weiteren
90 Grad kommen nicht mehr auf Rechnung der Pro- und
Supination, sondern auf Rechnung einer Drehung des Ober-
armes im Schultergelenk.
Dies vorausgeschickt, betrachten wir den gestreckten
Arm zuerst in der Supinationslage. Denken wir uns hier
eine gerade Linie in der Axe des Oberarmes gezogen und
über denselben hinaus verlängert, so folgt diese nicht der
Mittellinie des Unterarmes, sondern macht mit letzterer einen
Winkel, indem sie von ihr gegen die Kleinfingerseite hin
abweicht. In diesem Sinne ist jeder Unterarm an den Ober-
arm schief angesetzt, er macht einen Winkel mit demselben.
Anders gestaltet sich die Sache, wenn wir den Arm
in der Pronation betrachten. Um aus der Supination in die
Pronation überzugehen, rollen wir das untere verbreiterte
Ende der Speiche, des Radius, um das untere Ende des
Ellenbogenbeines, der Ulna, und die Hand wälzt sich dabei
um ihre Kleinfingerseite so, dass der Daumen, der vorher
nach aussen lag, nach innen zu liegen kommt, der Mittel-
linie des Körpers zugewendet wird. Hiedurch werden Vor-
derarm und Hand viel mehr in die Richtungslinie des Ober-
armes gebracht, als sie es in der Supination waren, denn
das Ellenbogenbein macht zwar noch immer denselben
Winkel mit jener Richtungslinie, aber die ganze Masse, die
früher nach aussen vom Ellenbogenbeine lag, ist jetzt, soweit
sie Bestandtheil der Hand und des unteren Theiles des
Vorderarmes ist, nach innen herübergelagert. Der Winkel
nun, unter welchem das Ellenbogenbein an das Oberarmbein
angesetzt ist, ist bei verschiedenen Individuen verschieden
gross und sehr häufig zu klein; kleiner als es sich mit der