erwähnte, bei Welcher der Hals im Nacken etwas nach
vorne gebeugt und der Kopf mässig erhoben, das Gesicht
nach vorne oder etwas nach der Seite gewendet ist. Der
Kopfnicker soll weder contrahiert noch ausgezerrt, sondern
erschlafft sein, so dass er sich den umgebenden Weich-
theilen acconiodiert und die Haut nicht hervortreibt.
Bei
der
Auswahl
von
weiblichen
Modellen
ITIZIU
kan n
die Regel gelten lassen, dass ein Hals umso besser sei,
je mehr er in verschiedenen Ansichten mäissig concavc,
leicht geschwungene Contouren darbietet. Ein gerader vor-
derer Abfall in der Profilansicht macht einen hässlichen
XVinkel
mit
dem
Unterkiefer
und
eine
Convexität
des
vorderen
Contours
rührt
entweder
VOI]
einem
fehlerhaften
Baue der Halswirbelsäule oder von einer Schwellung in
der Schilddrüsengegend her. Eine Convexität des Vorderen
Contours in der Dreiviertelansicllt beruht entweder auf
männlicher Entwickelung der Kopfnicker (111. Jllf. stamm-
clrzllmlzastoidez") oder auf Ausdehnungen der Venen des
Halses. Convexitäten in den seitlichen Contouren der An-
sicht von vorne können hievon, von Schilddrüsensehxxlel-
lung und auch von ungewöhnlicher Entwickelung der
Kopfnicker herrühren.
Wir kommen jetzt zu der Frage, ob ein langer Hals,
ein sogenannter Schwanenhals, schön sei oder nicht. Die
Hälse der Antiken sind, abgesehen von einzelnen Tanagra-
Figuren, nicht besonders lang; sie haben das Mass der-
jenigen, die wir täglich vor uns sehen. Die Vorliebe für
lange schlanke Hälse zeigt sich erst im späteren Mittelalter
und in der Frührenaissance und hängt hier offenbar
zusammen mit der Vorliebe für schlanke Gestalten im
allgemeinen. So gehört er in der Venus auf
Muschel von Sandro Botticelli zur ganzen Figur;
könnte k einen anderen haben: 0b man sich aber
der
sie
für
clie Figur selbst so begeistern will, wie dies in neuerer
Zeit geschehen ist, muss dem Geschmacke des einzelnen
überlassen bleiben. Da ich noch mehrmals auf sie zurück-