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Originales die relative Hüftbreite als etwas grösser
Was aber wesentlich für uns ist, die Abbildung
einen ganz guten Eindruck, keineswegs den einer
die zu schmal in den Hüften ist.
ergibt.
macht
Figur,
Ich Will noch hinzufügen, dass bei wohlgebauten
Weibern die grösste Hüftbreite niemals oberhalb der Roll-
hügel, sondern entweder in der Höhe der Rollhügel oder
besser Linterhalb derselben zu suchen ist. Ich sage nbesser
unterhalb der Rollhügelu, denn da, wo schon beim Stehen
auf zwei Füssen der Schenkelcontour sich nach abwärts
vom Rollhügel nicht mehr ausbaucht, im Gegentheile der
Querdurchmesser sofort kleiner wird, da. tritt, wenn man
die Figur auf Standbein und Spielbein stellt, leicht eine
hässliche Abflachung an der Aussenseite des Oberschenkels
des Standbeines und ein eckiges Hervortreten des Roll-
hügels desselben Beines ein. Es ist dies ein Fehler, den
ich später noch näher besprechen werde.
Zu ihrem Nachtheile zeigen sich Gestalten mit breiten
Hüften, wenn sie liegend so dargestellt werden, dass sie
auf dem einen Rollhügel aufruhen. Der andere ist dann
sehr hoch gestellt, der Contour steigt gegen die Weich-
seite hin jäh nach abwärts und macht eine schlechte Linie,
besonders .wenn der Oberkörper auf den Ellenbogen ge-
stützt und die Wirbelsäule dadurch im Lendentheile seitlich
gebogen ist. Leider weist die moderne Kunst dergleichen
widerwärtige Figuren zahlreich auf.
Einige Künstler haben geglaubt ihre Evagestalten
mit ungewöhnlich breiten Hüften versehen zu müssen. Sie
wollten dadurch die Eignung der Mutter des Menschen-
geschlechtes zum Gebären andeuten. In den Augen des
Arztes aber kann eine mittlere Hüftbreite für jede Art
von Fruchtbarkeit genügen. Die Beckendimension, welche
durch ihre Kleinheit am häufigsten Geburtshindernisse
bereitet, ist keineswegs derjenige quere Beckendurchmesser,
welcher durch den Abstand der beiden Hüftgelenkpfannen
von einander bedingt wird, sondern ein Durchmesser, den