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An einer weiblichen ägyptischen Mumie in Parxna
habe ich gleichfalls eine etwas stärkere Biegung nach innen
gesehen, als sie jetzt gewöhnlich ist, an einer daneben
liegenden männlichen aber nicht. Dass in der anatomischen
Figur von Cigoli im Bargello in Florenz die Spind ossis
2'122" anlerior superior mehr nach innen gewendet ist als
gewöhnlich und dadurch eine Annäherung an den antiken
Schnitt erzielt wurde, ist für uns ohne Bedeutung. Wir
müssen also die Möglichkeit erörtern, dass der Knick
nicht den vorderen oberen Darmbeinstachel bezeichne,
dass er nach innen von demselben irgendwo in den lrVeich-
theilen, in den Bauchdecken liege.
Suchen wir unter dieser Voraussetzung näherungs-
weise seinen Ort daselbst zu bestimmen.
In den Bauchdecken liegen vier grosse Muskeln, der
gerade oder, wie man eigentlich sagen sollte, der senk-
recht verlaufende Bauchmuskel (jllfusculzzs rectus nbdonzinis),
Fig. 18, I, und Fig. I9, 7, der äussere schräge (Mzsculzzs
obligzms ahzbuzinis externus), Fig. 18, 2, der innere schräge
(Mzsculus obliquu: abdoznirzis intewzzzs), Fig. I8, 3, und der
quere (Musculus lnznsversus aßdozninis), Fig. I9, 4.
Der gerade Bauchmuskel nun ist in einer Tasche aus
fibrösem Gewebe eingeschlossen, die aus den Fasern des
sehnigen Theiles der schrägen und des queren Bauch-
muskels gewebt ist.
An der hinteren Wand betheiligen sich Sehnenfasern
des inneren schrägen Bauchmuskels und ausserdem die
Sehnenfasern des queren Bauchmuskels, aber nur bis zu
einer gewissen Tiefe. .Etwa in gleicher Höhe mit dem
vorderen Theile des Hüftbeinkammes liegt eine Stelle,
Fig. I9, 6 i), von der ab alle diese Fasern die hintere NVand
Die Stelle 6 ist in der Fig. I9 dadurch kenntlich gemacht, dass
der linke gerade Banchmuskel bis zu ihr hin abgetragen ist und der
Querschnitt des Restes zur Anschauung kommt. Man braucht diesen Quer-
schnitt nur nach aussen zu verfolgen, um zu der Stelle zu gelangen, an
welcher der ohen beschriebene Wechsel im Verlaufe der Sehnenfasern ein-