entspringen, und gesammelt vor dem Schenkelbein-Kopfe
und -Ha.lse nach abwärts verlaufen, um sich an die vordere
Zwischenrollhügel-Linie (Lineal inlertraclzrznlevica zznterior)
anzuheften.
Man
bezeichnet
die
Gesammtheit
dieser
Bündel
als
Darmbeinschenkelband, lateinisch Lzgazzzmztzzrlz ilio-jfenzoralr.
Dieses Band ist es, Welches, wenn beim Stehen jede für
das letztere nicht unumgänglich nothwendige Muskel-
anstrengung vermieden wird, das Zuriickfallen des Rumpfes
verhindert, und man sagt deshalb mit einem gewissen
Rechte, der Rumpf werde beim möglichst bequemen Stehen
nicht durch Muskelaction im Hüftgelenke aufrecht erhalten,
sondern er sei am Lzgavnezztzzzzz aufgehängt.
Mit dem Vorhandensein dieses Bandes hängt es auch
zusammen, dass niemand, selbst nicht die biegsamste
Tänzerin, das Bein horizontal nach hinten ausstrecken
kann, ohne den Rumpf stark nach vorne iiberzuneigen.
Von der Länge dieses Bandes, von dem Spielraume,
den dasselbe gewährt, hängt es auch ab, welche Lage
beim ruhigen, bequemen Stehen das Becken gegen die
Oberschenkel und gegen den Horizont einnimmt f). Ist der
Spielraum bedeutend, so ist die obere Oeffnung des Beckens
mehr nach oben gewendet, mehr nach vorne dagegen,
wenn das Band kurz, mithin der Spielraum gering ist. Im
ersteren Falle spricht man von geringer Beckenneigung,
im letzteren von starker Beckenneigung. Zu starke Becken-
neigung ist bei uns, namentlich beim weiblichen Geschlechte,
ein häufigerer Fehler, als zu geringe. Bei zu starker Becken-
neigung kommt beim zwanglosen Stehen nicht die schöne,
einer einfachen Welle folgende Linie zustande, wie sie
z. B. die weibliche Figur auf dem bekannten Bilde von
Es ist in neuerer Zeit mit Unrecht behauptet worden, eine solche
Stellung, bei der das Lzlg. iliofenwrale angespannt sei, komme nicht vor,
sie sei nur theoretisch abstrahiert. Man kann jedes Modell in eine solche
Stellung bringen, wenn sie auch nicht jedem natürlich ist, und wird sich
dann überzeugen, dass eine Reihe von antiken Statuen so gestellt ist.