Spezielle
Knochenlehre.
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Blödsinn.
Einseitige Verwachsung der Nähte bedingt Schiefheit des Kopfes mit und ohne
Hemmung geistiger Entwickelung. Da. entstehen Turrnköpfe oder kielförmig in die
Länge gestreckte Scheitel, ja sogar Sattelköpfe, die in der Gegend der Kranznaht
vertieft sind. Dsuriäs Schädel soll ein exquisiter Schiefschädel gewesen sein. Höchst
überraschend ist die Biegsamkeit der Schädelknochen im ersten Lebensjahre, an der
sich selbst die Mode vergreift. Nicht allein die Füße und die Leiber, auch die Köpfe
werden künstlich in eine andere Form gedrückt. Auf beiden Halbkugeln der Erde
tauchte der verrückte Einfall auf, dem Schädel eine künstliche Form zu geben; diese
Umformung wurde im Altertum geübt und ist noch heute im Schwung; HIPPOKRATES
und Hsnonor erzählen von ihr, und jüngst noch hat Vmcnow in Tiflis das Vorhanden-
sein dieser Unsitte bestätigt gefunden. In alten Gräbern der Krim, des Kaukasus,
Ungarns, Schlesiens, am Rhein und in Frankreich sind künstlich verbildete Schädel
gefunden worden, als Beweise, daß um die Zeit der Völkerwanderung dieser Brauch
in Europa weit verbreitet war. Bald wurde der Turmkopf beliebt: der Schädel wurde
künstlich durch einen Druckverband in die Höhe getrieben, bald suchte man die Stirn
so niederzudrücken, daß sie von den Augenbrauen an nicht mehr senkrecht in die
Höhe stieg, sondern in schiefer Ebene nach rückwärts strebte. Das klassische Land
für die Schädelverbildung ist unstreitig Amerika in alter und neuer Zeit gewesen,
nicht allein wegen der Häufigkeit, sondern auch wegen der Verschiedenartigkeit der
Prozedur und der Größe der erzielten Erfolge. Keiner anderen Bevölkerung sind
solche Kompressionen der kindlichen Schädel gelungen. Der Turmkopf und der
Breitschädel finden sich dort in wahrhaft erschreckender Vollendung und geben einen
unwiderleglichen Beweis von dem hohen Grad auch der physischen Insulte, die das
Menschenhirn zu ertragen im stande ist?
Gesichtsteil
des
Schädels.
Die Schönheit oder die Haßlichkeit des Gesichtes ist in erster
Linie durch die Form des Skeletes bedingt, die wahre Schönheit liegt nicht
nur in den Weichteilen, sondern ebenso sehr im Knochen. Ein wirklich
schöner Kopf bleibt trotz der Verheerungen des Alters dennoch schön.
Das Gesicht und damit das Gesichtsskelet ist bald lang bald kurz, zwischen
beiden Formen liegen zahlreiche Übergänge. Die Gesichtshöhe gemessen
von der Nasenwurzel bis zum Kinn schwankt zwischen 111 und 130 mm.
Selten sind extreme Längen von .90 und solche von 140. Die Breite zwischen
den J ochbogen ist ebenfalls bedeutenden Schwankungen von 102-155 mm
unterworfen. Der Gesiohtsteil des Schädels zeigt eckige Linien, scharfe
Vorsprünge und Vertiefungen. Mehrere Höhlen dienen den Sinnesorganen
1 mikrös klein; kephalä Kopf,
2 Ausführliches hierüber in folgenden, mit vortrefflichen Abbildungen versehenen
Werken: MEYER, A. B, Über künstlich defonnierte Schädel und über die Verbreitung
der Sitte der künstlichen Sehädeldeformierung. Mit 1 Tafel. Leipzig u. Dresden 1881.
Vmcnow, R., Crania ethnica americana. Mit 26 Tafeln und Abbildungen im Text.
Berlin 1892. ,