Die Haut.
das Hüftbeingrübchen auf das Skelet einer Frau eingezeichnet und zwar
iindet sich das Grübchen etwas nach außen vom Querfortsatz des 5.Lenden-
wirbels. Die Grübchen fehlen bei 400f0, soweit die Untersuchung an
Photographien lehrte. Die Behauptung, daß die Grübchen nur bei Frauen
vorkommen, ist falsch, sie linden sich auch bei Männern und wie es
scheint ebenso häufig. Fehlen die Hüftbeingrübchen, so können zwei
andere hervortreten, die etwas höher und mehr nach auswärts liegen und
von dem sehnigen lateralen Ursprung des Rückenstreckers herrühren,
sie sollen deshalb die Streckergrübchenl heißen. Die Ursachen der
Gruben, Grübchen, Kanten sowie der Vertiefungen verwandter Art sind
folgende: Die Haut ist mit der Unterlage durch zahlreiche Fasern ver-
bunden. An manchen Stellen ist die Geschlossenheit der Faserzüge so
bedeutend, daß sie selbst bei starker Fettzunahme doch von der Fett-
überschwemmung verschont bleiben, während sich dieselbe ungehindert in
der Umgebung ausbreitet. Das ist regelmäßig der Fall bei den Grübchen
an der äußeren Seite des Ellbogengelenkes. Bei jedem Alter und Ge-
schlecht trifft der zufühlende Finger sogleich auf die zwei Knochenenden
des Oberarmes undder Speiche. Dieselbe Ursache wiederholt sich an
den Grübchen der Hand und damit auch dieselbe Erscheinung. Wo die
Haut über die Verbindung der Mittelhand mit den Fingern hinwegzieht,
sind Faserstrange, welche nur eine maßige Anhäufung von Fett ge-
statten. Sobald die Ablagerung größere Dimensionen annimmt, kann
dies nur in. der Umgebung geschehen; an den betreffenden Stellen halten
die derben Faserbündel die Haut an der Unterlage fest, und erzeugen
dadurch die Vertiefungen. lDieselbe Erklärung gilt für die Grübchen am
Rücken und am Kinn. Es laßt sich leicht denken, daß die feste Ver-
bindung der Haut nicht immer nur auf rundliche Punkte beschränkt
bleibt, sondern auch andere Formen annimmt. Einige der schönsten
und für die Gliederung des Körpers bedeutungsvollsten Linien verdanken
demselben Zusammenhang zwischen Haut und Unterlage ihre Entstehung,
nämlich die vordere und hintere Mittellinie des Körpers, welche die
symmetrischen Körperhalften, eine rechte und linke, andeutet.
Die Symmetrie ist eine tiefgreifende Erscheinung innerhalb des ganzen lNii-bel-
tierreiches. Eine Ebene, welche man senkrecht durch die Scheitellinie legt, trennt
den menschlichen Körper in zwei Hälften, von denen die eine der anderen gleicht
wie ein Spiegelbild. Jede Hälfte besitzt Auge und Ohr, symmetrisch sind die Extremi-
täten nicht allein beim Menschen, auch durch die ganze Reihe der Wirbeltiere, ja.
selbst bis in das Innere greift die Regelmäßigkeit des Baues durch; die Lungen sind
paarig wie die Nieren. Andere Organe, welche dem Gesetz der Symmetrie zu trotzen
scheinen, waren ihm wenigstens in den frühesten Perioden der Entwickelung unter-
Worfen, wie die Nase, der Mund, und entfernten sich von diesem Typus erst durch
spätere Umwandlung. Die vordere Mittellinie ist die letzte Spur der einstigen Ver-
waehsung der beiden Körperhälften, welche vom Rücken vorn aufeinander trafen.
Fossae lumbales
superiores (WALDEYER).
laterales