Die Haut.
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schmale Rinne von wechselnder Tiefe darstellt. Am Nabel (Fig. 24 Nr. 1-7)
ist die Verbindung der Haut mit der tiefen Schicht sehr innig, ebenso
an dem Schamberg. Aus demselben Grunde bleibt selbst bei der schwel-
lenden Rundung kindlicher oder weiblicher Formen das Schlüsselbein stets
als Grenze zwischen Hals und Brust erkennbar, ebenso wie die Gegend
hinter dem 01m
Für die Rückenfläche kommt eine Linie am Hinterhaupt in Betracht,
welche von der Hinterohrgegend der einen Seite zu derjenigen der anderen
Seiten im aufwärts konvexen Bogen zieht. Gegen sie staut sich die Haut
des Nackens empor, wenn der Kopf nach rückwärts sinkt; ferner kommt
der Dornfortsatz des siebenten Halswirbels in Betracht, der deutlich bei
gerader Haltung zu bemerken ist und als ein wichtiger Orientierungspunkt
wiederholt Erwähnung finden wird; von da ab ist die Haut der Mittellinie
des Rückens entlang, bis zur Steißbeinspitze inniger mit den tiefen Teilen
verbunden, ebenso an den hinteren Rändern der Hüftbeinkamme, an der
Schulterhöhe und endlich an einer Linie, welche von dort zum siebenten
Halswirbel herüberzieht.
Die obere Fläche des Schlüsselbeines hängt wegen der großen Beweglichkeit
nicht so fest mit der Haut zusammen als die anderen ebenerwähnten Knochenpunkte.
Doch ist immerhin die Verbindung zäh und unnachgiebig und verdient Beachtung.
Auch die Kante der Schulterblattgräte ist zu erwähnen, obwohl auch sie bei der
großen Verschiebbarkeit des Schulterblattes nicht in erster Linie in Betracht kommt.
Hält man das oben Gesagte fest, so laßt sich das Auftreten von
Falten vorausbestimmen. So sind sie z. B. am Unterleib bestimmt durch
den Druck, der auf die Haut von oben herab ausgeübt wird, während
dieselbe in dem Bereich der Schamgegend festgewachsen ist. Der Vor-
gang ist dabei folgender: das untere Ende des Brustkorbes schiebt sich
beim Sitzen mit gekrümmten Rücken nach abwärts gegen den Hüftbein-
kamm und gleichzeitig nach rückwärts gegen die Wirbelsäule. Dadurch
wird die Haut gegen den Schambogen gedrängt und schiebt sich, nach-
dem ein Ausweichen auf die vordere Seite des Schenkels nicht stattfindet,
in dem mittleren Abstand zwischen Nabel und Schoßbogen zusammen
(Fig. 25 und 26 links unten).
Die Falten des Gesichtes werden gemeinschaftlich mit den Muskeln des Antlitzes
erörtert werden. Nur soviel sei hier hervorgehoben, daß sie denselben Bedingungen
folgen, wie jene der übrigen Körperhaut. ln der Jugend gleicht die nahezu un-
begrenzte Elastizität jede vertiefte Linie, welche der Zug oder der Druck hervor-
gebracht, wieder aus. Mit der Reife beginnen einzelne Furchen bleibend zu werden,
um mehr und mehr an Tiefe und an Zahl zuzunehmen.
Die Grübchen in der Haut und ihre Entstehung. An verschiedenen
Stellen des Körpers finden sich in der Haut seichte Grübchen. Unter
diesen sind am bekanntesten diejenigen der Wange und des Kinns.
Andere finden sich an der äußeren Seite des Ellbogengelenkes und zwar
Konmmmr, Plastische Anatomie. I1. Auli. 4