Zweiter Abschnitt.
männliche und nähert sich dadurch mehr dem des Kindes, dessen Fett-
polster ebenfalls sehr beträchtlich ist. Der Stoffverbrauch ist eben bei
dem Manne größer. Von der gleichmäßigen Ausbreitung der Fettschicht
kommen Abweichungen bei beiden Geschlechtern vor. An der Hand und
Fußsohle ist die Fettlage sehr beträchtlich, ferner finden sich in der
Augenhöhle, in der Umgebung der Kaumuskeln und in der Umgebung
des Gesäßes Lager von oft ansehnlicher Mächtigkeit, während selbst bei
wohlgenährten Individuen in den Lidern, Ohrmuscheln und in der Schädel-
höhle kein Fett gefunden wird. Das Fettpolster im Gesicht hat an der
Innenfläche des Kaumuskels (lllasseter) u. a. die Aufgabe, dem unteren
Teile auch des männlichen Gesichtes jene Rundung zu geben, die weit
entfernt von Fülle, gerade das Ebenmaß mit bedingt.
In der Umgebung des Schläfemuskels ober- und
i "N1 "W unterhalb des Jochbogens ist eine Fettanhäufung,
7a PQJ-f-x W welche selbst schmaler Kost verhältnismäßig lange
ffw Ä l widersteht. Schwindet sie, dann treten die Wangen-
g ) knochen unangenehm hervor, weil die Backe einge-
XÖIÄLLKXB f! sunken ist. Der Iochbogen zieht dann wie ein Grat
gegen das Ohr hin zwischen zwei flachen Gruben
x ß _ (Fig. 14), von denen die obere, die eigentliche Schläfen-
Fig_14_ Alte Frau, grube, tiefer ist als die untere, welche dem Unter-
Joßhbogen durch die kiefer folgt und die Kinnbackengegend und besonders
dieKinnbackenwinkel nur allzu deutlich hervortreten läßt.
(lurßh Feitmßngel ein- Am Halse zieht sich bei gutgenährten Individuen
gesunkegfubächlafen" das Fett auch zwischen die Muskeln hinein und macht
ihn cylinderisch, aber er zeigt dennoch zwei seichte
Gruben, die Carotisgrube, dreiseitig, zwischen dem Unterkieferwinkel,
dem vorderen Rand des Kopfnickers und dem seitlichen Rand des Kehl-
kopfes (Fig 17). In ihr pulsiert die Halsschagader Oarotis, daher der Name
Fossa carotica; sie ist bei rückwärts gebeugtem Kopf besonders deutlich.
Die andere Grube heißt die obere Schlüsselbeingrube (Fossa supm-
clavicularis Fig. 18, O); sie füllt sich bei dem forcierten Ausatmen, und sinkt
ein bei tiefem Einatmen; während der ruhigen Respiration bewahrt sie
einen mittleren Stand. Wenn nun die Abmagerung kommt, die stete Be-
gleiterin der Entbehrung und des Greisenalters, dann wird diese Schlüssel-
beingrube tief, sobald das zwischen den Muskeln, den Gefäßen und Nerven
befindliche Fett schwindet.
Bei dem schönen F rauenhals ist die Schlüsselbeingrube nur schwach
bemerkbar, und die Abgrenzung gegen die Brust durch das Schlüsselbein
in dem Fettpolster verborgen. Schwindet seine Fülle, dann hilft der vor-
springende Knochen jene scharfe Grenze des Halses herstellen, die nur
dem männlichen Körper zur Zierde gereichtf.
Das Rumpfende ist durch einige Anhäufun-gen des Fettpolsters aus-