Proportionslehre
des
menschlichen
K örpers.
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Entfernmig
Entfernung
Die
Die
vom Scheitel bis zum Handgelenk
vom Scheitel bis zum Ellbogengelenk
Teile
l
7)
51
38
die
Die einzelnen Teile des Armes zeigen folgende Proportionen,
Körperhöhe : 100 gesetzt (Figg. 251 und 252):
Länge des Oberarmes von der Sehulterhöhe bis zur Ellbeuge 20 Teile
Länge des Vorderarmes bis zum Handgelenk 14 „
Länge der Hand vom Handgelenk bis zur Spitze des Mittel-
Die Länge von dem Vorderarm und der gestreckten Hand
zusammengenommen beträgt also. 24 „
Vorderarm und Hand zusammengenommen sind also um 4 Teile länger als
Oberarm.
der
Kleinere Entfernungen von der Sehulterhöhe oder andere Verhält-
nisse sind folgender Art:
Von der Schulterhöhe bis zu dem Ansatz des Deltamuskels 11 Teile.
Doch gilt dies nur für den herabhängenden Arm (Fig. 251). Sobald er empor-
gehoben wird, nähert sich der Ansatz dieses Muskels dem Akromion und die Distanz
wird geringer um 2-21]? Ccntimeter, eine Verkürzung, die sehr deutlich bemerkbar ist.
Kleinere Distanzen zeigen folgende Maße:
Von der Schulterhöhe bis zum Ansatzc des Deltamuskels 10 Teile
oder ebenso viel wie die Haudlänge.
Von dem Ansatz des Dcltamuskels bis zur Ellbeuge 10 „
oder ebenso viel wie die Handlänge, und nachdem die Haindlünge im Ganzen
mit der Gesichtslänge übereinstimmt, kann auch diese zum Vergleich heran-
gezogen werden. Jedoch dürfen Hand und Gesicht nicht zu lang sein.
Der Arm bietet beträchtliche Schwierigkeiten für jeden Modul, sobald
bewegte Stellungen zu bestimmen sind. Bei der Beugung des Armes
erscheint die Vorderliäiche des Oberarmes um so kürzer, je weiter die
Beugung fortschreitet, weil die Haut des Vorderarmes jene des Ober-
armes bedeckt, die Verkürzung beträgt bis zu 8 Oentimeter. Auf der Rück-
seite ist das Verhalten entgegengesetzt: Der Oberarm erscheint länger,
weil durch die Anderung in der Lage des Ellbogens ein Stück des Ober-
armknochens in der Nähe des Gelenkes sichtbar wird. Diese Verlange-
rung des Abstandes des Ellbogens an dem Akromion bis zum Ellbogen
kann 3-4 Oentimeter betragen. Das sind Unterschiede, die wohl im-
stande sind, in die Augen zu fallen, wenn sie bei der Darstellung des
Armes nicht berücksichtigt werden.
' Bei der Feststellung der Proportionen des Armes wurde schon oft der Gelenk-
kopf des Oberarmknochens als Ausgangspunkt genommen. Das ist für Messungen
der Anatomen an dem Skelet ein sicherer Punkt, aber für die Künstler, welche das
Verhalten der Teile am lebenden Körper beurteilen wollen, wenig brauchbar, weil
sich die Höhe des Oberarmkopfes unter dem Deltamxlskel nicht genau genug be-
stimmen läßt. Noch schwieriger gelingt dies mit dem Drehungspunkt des Oberarm-
knochens. Man kommt deshalb mehr und mehr dahin, das Akromion zum Ausgangs-
punkt zu wählen, wie das schon QUETELET gethan hat und es auch von den Anthro-
pologen ireuestens zu geschehen pflegt.
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