des
Proportionslehre
Körpers.
menschlichen
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Die auf die zweite Kopfnasenhöhe plus einem Teil ge-
zogene Horizontale (Fig. 252) trifft den Ursprung des Delta-
muskels an dem Akromion.
Von der Fußsohle bis zur Ausladung der Wade sind zwei
Kopfnasenhöhen oder
Von der Fußsohle bis oberhalb der Kniescheibe sind drei
Kopfnasenhöhen oder
Von der Fußsohle bis zur Mitte des Oberschenkels und den
Fingerspitzen, wenn die Schultern angezogen und die
Finger in natürlicher Weise leicht gebogen sind (Fig. 252)
sind vier Kopfnasenhöhen oder
Von der Fußsohle bis zu den Brustwarzen (Fig. 252)
(QUETELET fand bei den belgischen Grenadieren im Mittel
eine verwandte Zahl 74-2.)
Von der Fußsohle bis zu den Achselhöhlen
Das ist die Stelle, an der bei herabhängendem Arm die
freie Gliedmasse beginnt.
Von der Fußsohle bis zur Halsgrube
Von der Fußsohle bis zum Kehlkopf
20 Teile
30 n
40 „
'73 v:
76-3
77
7)
Eine Stelle des Rumpfes, die vielfach zur Orientierung benutzt wird,
ist der Nabel. Er ist vom Scheitel 40 Teile, von der Fußsohle 60 Teile
entfernt, die Körperhohe : 100 angenommen. Der Nabel hat also beim
Erwachsenen mit der Körpermitte gar nichts zu thun; er liegt weit ober-
halb derselben. Dabei ist zu beachten, daß die Höhe des Nabels an sich
schon wechselnd ist, er kann 2-3 Einheiten höher oder tiefer sitzen,
wie langst bekannt ist. Ein hochstehender Nabel ist von besserer Wirkung
als ein tiefstehender. Von der Handhabe des Brustbeines (Figg. 251 und
252) ist der Nabel 20 Einheiten des Maßstabes entfernt, allein dies gilt
nur bei der aufrecht stehenden Figur. Wenn der Rumpf nach vorn ge-
beugt wird, nähert sich das Brustbein dem Becken und die Entfernung
von Nabel und Halsgrube wird verkürzt. Für die Proportionslehre ist
die Bestimmung der Körpermitte bei dem Erwachsenen eine Haupt-
aufgabe. Von dem Scheitel bis zur Körpermitte rechnen Künstler die
Überlange, von der Körpermitte zur Fußsohle die Unterlänge. Die
Künstler sagen: wenn eine männliche Statue oder ein männliches Modell
den äußeren Ansatz des Gliedes in der halben Höhe der aufgerichteten
Figur besitzt, dann ist „die Mitte richtig". Vom Scheitel bis zur Glied-
wurzel sind 50 Einheiten des 100 teiligen Maßstabes, und ebenso viel von
dort bis zur Fußsohle.
Wie bei dem Nabel, so ergeben sich aber auch hier Schwierigkeiten, weil die
Gliedwnrzel an der vorderen Fläche der Scham- oder Sehoßfuge befestigt (Fig. 1 bei v)
keinen fixen Punkt darstellt. Man hat deshalb um eine Stelle am Skelet zu bezeichnen,
den oberen Rand der Schamfuge als Mitte des Körpers angenommen. Allein Mes-
sungen haben gezeigt, daß die Körpermitte nicht immer auf diesen Punkt fallt, bald
trifft sie auf die Mitte und bald auf den unteren Rand. Eine Entscheidung läißt sich
nicht erreichen wegen der Variabilität des menschlichen Körpers. Bald ist nämlich
der Rumpf etwas länger als die Beine, bald sind die Beine länger als der Rumpf,