Erster Abschnitt.
aneinanderstoßenden Knochen verbindet, gestattet volle Beweglichkeit,
welche bei manchem Menschen sogar zu einer Überstreckung führen kann,
wobei der Fingerrücken sich höhlt, konkav wird. Hilfsbänder (Fig. 7 Nr.17),
welche zu beiden Seiten des Gelenkes angebracht sind, und deren An-
heftungspunkte deutlich am centralen Knochenende als kleine Grübchen
bemerkbar sind, erhöhen die Festigkeit. Ohne solche Hilfsbänder würden
bei jedem stärkeren Zug oder Druck die glatten Flächen voneinander
abgleiten trotz der Adhäsi0n und des Luftdruckes.
'Den vollen Einblick in die Gestaltung eines solchen Gelenkes gewährt
ein Längsschnitt durch die Mitte des Fingers, der Längsachse folgend.
Der Gelenkkopf Fig. 8 Nr. 2" erscheint wie ein Halbkreis, die Pfanne
Fig. 8 Nr.3' wie ein leicht gehöhltes Schüsselchen. Der Knorpelüberzug
Kapsel 5--
Gelenkpfanne
Grundphalange 2--
Sehne und Beiuhaut 9--
Gelenkkopf 2'-
Kapsel 5-
KX
Gelenkpfanne 5'
Mittelglied.
Sagittalschnitt
des
dritten Mittelhandknochens
Fingers:
und
gebeugt
wie ein Millimeter breiter Saum, der am stärksten auf der Mitte der
Pfanne und der Rolle ist und nach dem Ende derselben allmählich ab-
nimmt. Die obere und untere Kapselwand sind innen nicht völlig glatt,
sondern mit einem Wulst versehen (Fig. 8 Nr.5), der in den Gelenkraum
vorspifingt, und dem zum großen Teil die wichtige Aufgabe zukommt, bei
schneller Streckung die Kapsel vor der Einklemmung zu schützen. Der
Luftdruck preßt nicht allein die Gelenkiiachen aneinander, sondern auch
die Gelenkkapsel und die äußere Haut fest an den Knochen. Wo immer
bei der Bewegung die Knochenenden einen klaffenden Spalt freiwerden
lassen, legt sich, getrieben von dem Gewicht der auf uns lastenden Luft-
saule die Gelenkkapsel und damit die Haut hinein. Am leichtesten kann
man sich von dieser überraschenden Erscheinung an dem Fingerhand-
gelenk überzeugen. Zieht man den Finger stark an, so entfernen sich
mit einem hörbaren Knall, ähnlich dem Geräusch eines abgelassenen