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Zweiter Teil.
Zweiter Abschnitt.
dem Becken scharf hervortritt. Von der Seite betrachtet ist der Unter-
schied nicht so vollkommen ausgeprägt, weil der Schenkel gegen das
Becken nicht deutlich abgesetzt ist. Die Kürze der Beine ist übrigens
auch durch Zahlen nachweisbar.
Beträgt die ganze Höhe eines Kindes
dann messen Kopf und Rumpf zusammengenommen bis zum
Die Schrittlänge von dem Damm bis zur Sohle
Die Länge des Oberschenkels von dem Damm bis zur Knie-
Die Länge des Untersehenkels
Die Höhe des Fußes des Neugeborenen beträgt etwa
Teile
1
17
7)
100
61
39
16
19
4
77
7!
17
Ganz allmählich werden die Beine länger. Zwischen dem vierten bis
zehnten Jahre erreichen sie allmählich die Länge der Arme. (PFITZNEE)
Andere bemerkenswerte Eigentümlichkeiten des kindlichen Beines sind von
vorn: Der gerade Verlauf des Kontur innen im Gegensatz zu dem des
Mannes, und das starke Vorspringen des äußeren Schenkelmuskels. Der
hervorragendste Punkt im Verlauf des äußeren Konturs ist der große Roll-
hügel (Figg. 240 und 241). Ganz verschieden vom Erwachsenen ist die
Form des Knies. In der Streckstellung des Beines ist bei dem kräf-
tigen Knaben Weder eine Kniescheibe sichtbar, noch das längslaufende
Patellarband oder die längsgestellten Wülste des Patellarfettes (Fig. 240),
sondern nur querverlaufende Hautwülste. Es staut sich die Haut zu
unterst an der Stelle des Schienbeinstachels, dann am oberen Rand der
Kniescheibe und endlich noch höher am Oberschenkel in etwas abge-
schwächtem Grade. Am meisten wird jene Hautfalte hervorgetrieben, in
deren Tiefe die Kniescheibe sitzt. Keine dieser Hautfalten überschreitet
die Seitenfläche des Knies, sie endigen bald, weil sie nicht einfach quer
ziehen, sondern oval geformt sind. So kommt es, daß die beiden Haupt,-
falten oberhalb und unterhalb der Kniescheibe sich treffen (vergl. die
Fig. 240). Der Fuß ist von dem Unterschenkel scharf durch eine ziem-
lich tiefe Rinne abgesetzt, die über den Knöcheln verläuft (vergl. die
Figg. 240 u. 241).
Von dem Rücken wurden manche kindlichen Merkmale des Neu-
geborenen schon früher erwähnt (S. 480). Von dem 21], jährigen Knaben
sei besonders der flache Rücken hervorgehoben, der teilweise dadurch
hervorgerufen wird, daß die kleinen Schulterblätter noch weit auseinander-
stehen. Das Sakraldreieck ist kurz und breit, die Sakralgrübchen gut
ausgeprägt, liegen weit auseinander, denn das Kreuzbein ist Zwar
breit aber kurz. Die Analspalte steigt hoch hinauf, an ihrem oberen
Ende tritt in einer Bogenlinie der Ursprung des großen Gesäßmuskels
Gleich mit der Sitzhöhe.
Gemessen zu der Gelenkfalte.