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Neunter Abschnitt.
der Nähe des Tensor fasciae. Auch dieser Faserzug hilft für Festigkeit
des gestreckten Beines einerseits und des ganzen Beckens andererseits.
Bei kräftiger Anspannung schneidet er in den mittleren Gesäßmuskel
eine ansehnliche Vertiefung, die sich auf dem äußeren Schenkelmuskel
(Vastus- extemus) wiederholt. Auf der Figur 211 ist eine Andeutung davon
vorhanden; ÄIIOHELANGELO hat die Rinne schon gekannt und dargestellt.
Große Mengen von Sehnenfasern sendet der große Gesäßmuskel in
die Muskelbinde in der Nähe des großen Rollhügels (Fig. 223 Trochanter).
Langer Zehenstrecker
YVadenbt-rixl-
muskeln
Vorderer Schienbeinmuskel
X
X Langer Strecker der großen Zehe
Achillessehnc
K Kurzer Strecker der
Ä ß K h l großen Zehe
ß u erer noc e
X K ä Kurz. Zehenstreck.
Ä N N X x
x fix
"P
K
Fig. 225. Fuß eines jungen Mannes von außen gesehen. Die Formen in das durch
Formel fixierte Bein einer Leiche nach dem lebenden Modell eingetragen. Methode
wie bei der Herstellung der Figur 220. Dicht vor dem äußeren Knöchel tritt der
Muskelbauch des äußeren Zehenstreckers. Die Richtung seiner Masse nach der Groß-
zehenseite hin ist unverkennbar. Auf der Figur 222 ist die Form nicht tadellos, da-
gegen wohl gelungcn auf der Abbildung: Venen des Fußrückens (Fig. 226). Die größte
Erhebung des Muskels liegt gegen den äußeren Knöchel gerichtet, nach den Zehen
zu wird der Muskel dünner. Am Kleinzehenrand des Fußes wölbt sich die Haut
und steigt empor, von 1' nach vorn, und macht sich in Form von rundlichen Massen
bemerkbar. 414 Sehne, die sich von dem Großzehenstrecker abzweigt und als IILWaden-
beinmuskel (Peronaeus tertius) bezeichnet wird.
Es entsteht dadurch, wie schon bei der Beschreibung dieses Muskels er-
wähnt wurde, an dem Standbein, überhaupt bei der forcierten Streckung
die Trochantergrube (Fig. 205, 206 und 211).
Für die Form des Oberschenkels kommen noch folgende Einrichtungen
der Fascie in Betracht: starke Bogenfasern, welche den unteren Rand
des großen Gesaßmuskels umgreifen (Fig. 223) und bei forcierter Streckung,
also auch an dem Standbein den horizontalen Verlauf der Gesäßfalte
(Figur 206) bedingen, während sie sonst eine absteigende Richtung hat.
Ferner kommen in Betracht die Zwischenmuskelbander, von denen