der Gliedmaßen.
Muskeln
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einem schmalen Streifen seines Muskelbauches in der oberen Hälfte des
Unterschenkels zum Vorschein, seine l-Iauptmasse steckt in der Tiefe, ver-
graben unter dem starken Nachbar zur Linken. J e weiter herab, desto
mehr wird von ihm sichtbar, weil der vordere Schienbeinmuskel sich ver-
sehmälert. Die an seinem medialen Rande beündliche Sehne teilt sich
schon über dem Sprunggelenk in fünf platte Sehnenschnüre, die, vier an
der Zahl, nach den vier äußeren Zehen ziehen (Fig. 207 Nr. während
eine auf der Rückenfläche des fünften Mittelfußknochens zurückbleibt
(vergleiche auch Fig. 219 Nr. 13) und als dritter Wadenbeinmuskel (Pero-
naeus tertius) bezeichnet wird.
An der Figur 208 ist der vordere Schienbeinmuskel so stark, daß
der lange Zehenstrecker nur mit einem schwachen Streifen die Oberfläche
erreicht und die Wadenmuskeln in dem oberen Drittel beinahe direkt an
den Rand des Schienbeinmuskels heranrücken. In der Figur 207 ist da-
gegen der lange Zehenstrecker kräftig entwickelt und stellt einen 2 Centi-
meter breiten Streifen dar, der sich unten verbreitert, wie dies stets der
Fall ist. Zwischen diesen Extremen bestehen zahlreiche Übergänge.
Unmittelbar über dem Sprunggelenk wird zwischen den beiden er-
wähnten Muskeln
der lange Strecker der großen Zehe (M. extensor halluais longus,
Fig. 207 Nr. 31) sichtbar, der zwischen dem vorderen Schienbeinmuskel
und dem gemeinschaftlichen Zehenstrecker entspringt, oben jedoch völlig
von ihnen verdeckt wird; erst über dem Sprunggelenk kommt die starke
Sehne zum Vorschein, welche zu dem zweiten Glied der großen Zehe
geht (vergleiche Fig. 219 Nr. 4 und 11).
2) Seitliche Muskeln des Ünterschenkels. Sie bedecken das
Wadenbein, von dem sie entspringen, doch so, daß das untere Viertel
des Knochens frei bleibt. Durch die Haut hindurch erscheinen sie als
eine einzige Muskelmasse, welche der Längsrichtung des Wadenbeines folgt.
Der lange Wadenbeinmuskel (M. peronaeus longus, Figg. 210 Nr. 13,
213 und 215) entspringt von dem Wadenbeinköpfchen und dem Waden-
bein entlang bis zum letzten Viertel des Knochens. Die platte aber
dicke Sehne gleitet auf die hintere Flache des Wadenbeines und dann
in der Furche an dem hinteren Rande des Knöchels zu dem Fersen-
bein; hinter dem Höcker des Würfelbeines gelangt sie dann auf die Fuß-
sohle, kommt bis an den inneren Fußrand und endigt am ersten Keilbein
und an dem ersten und zweiten Mittelfußknochen. Wirkung: hebt den
äußeren Fußrand und bewirkt die als Pronation bezeichnete Bewegung
des Fußes.
und
Der kurze Wadenbeinmuskel (M. peronaeus brevis, Figg. 210 Nr. 13
214) entspringt von der unteren Hälfte des Wadenbeines, wobei nur