Muskeln
Gliedmaßen.
der
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sondern schräg nach außen und unten; sie verläuft, weil die Zusammen-
ziehung des Muskels fehlt, flach und in weitem Bogen. Mit einer
Haltung des Körpers, wobei die Last auf einem Bein ruht, ist auch die
Stellung des Beckens geändert: auf der Seite des Standbeines steht der
obere Rand des Hüftbeinkammes höher, als auf der Seite des Spielbeines,
(Fig. 205); damit hängt auch die Richtung der Wirbelsäule und die
Richtung des Rumpfes zusammen, insofern die Last auf das Standbein
verlegt wird. Die in Figur 205 abgebildete Form des Gesäßes auf der
Standbeinseite kann, wenn das Gleichgewicht balanciert ist, rasch vorüber-
gehen und der Muskel dann ausruhen. Im Alter hängt das Gesäß schlaff
herab, in der Jugend ist es prall. Zwischen diesen beiden Formen
Trochantergrube
Trochanter
Standbein
K 2 T
Hiiftbeinkamm
Spielbein
Fig. 205. Die Formen des großen Gesäßmuskels an dem Standbein (links) und an
dem Spielbein (rechts). An dem Standbein ist der Muskel zusammengezogen und die
Glutaealfalte querverlanfend, rechts ist an dem Spielbein der Muskel erschlafft, hängt,
seinem eigenen Gewicht folgend, herab und die Gesäßfalte verläuft schief.
kommen viele Verschiedenheiten
Beines im Gelenk abhängen.
VOT:
welche
auch
VOD
der
Stellung
des
Die innere, schaufelförmige Fläche des Hüftbeines ist ebenfalls,
wie die äußere, von kräftigen Muskeln bedeckt, welche dadurch auf die
Formen des freistehenden Beines von Einfluß werden, daß sie die Leibes-
höhle verlassen. Unter dem Leistenband, zwischen dem vorderen, oberen
Darmbeinstachel und dem Anfang des horizontalen Schambeinastes ver-
lassen sie ihre, nur nach Eröffnung der Bauchhöhle sichtbare Bahn, um
sich mit einer gemeinschaftlichen Sehne an dem kleinen Rollhügel zu be-
festigen. Es ist ein ansehnlicher Muskelbauch, der sich unter dem
Leistenband hindurchschiebt (Fig. 207 Nr. 17) und so jene Fülle bedingt,
welche den vorderen Rand des Hüftbeines bedeckt. Das Leistenband
wird, je nach dem Umfang des Muskelbauches, entweder mehr gewölbt