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Neunter Abschnitt.
Schließt sich die Hand oder umgreift sie irgend einen Gegenstand
mit Kraft, dann werden diese kleinen Muskeln herausgedrängt, so daß
sich der Kleinfingerrand starker vorwölbt als bei gestreckten Fingern.
Dasselbe ist bei dem Anstemmen der Hand auf eine platte Unterlage
der Fall, wobei auch die Wölbung schwindet, welche der Handrücken
während der ruhigen Haltung und noch mehr bei geschlossener Hand
aufweist.
Muskeln
der
Hohlhand.
Die Zwischenknochenmuskeln füllen die Räume zwischen den
Mittelhandknochen aus und liegen in zwei dichten Lagen übereinander.
Die inneren Zwischenknochenmuskeln sind nur von der Hohlhand
aus, nach Entfernung der darüber hinwegziehenden Sehnen, Arterien und
Venen aufzufinden. Die äußeren Zwischenknochenmuskeln, von der
Rückentlache der Hand her sichtbar (Fig. 202 Nr. 14 u. sind zweiköläfig
und entspringen von den gegeneinandergekehrten Rändern je zweier Mit-
telhaudknochen. Der erste ist der mächtigste, er befindet sich in dem
Raum zwischen dem Mittelhandknochen des Daumens und des Zeige-
iingers (siehe Fig. 202 Nr. er geht zur Speichenseite der Grundphalange
des Zeigefingers, teilweise auch zu dessen Rückensehne; der zweite setzt
sich in ähnlicher Weise an der Speichenseite des Mitteliingers an, der
dritte an der Ellenseite desselben Fingers und der vierte an der Ellen-
seite des Ringfingers (Fig. 202 Nr. 14). Der Mittelfinger empfängt somit
zwei äußere Zwischenknochenmuskeln.
Diese Muskeln (vier äußere und drei innere) wirken auf die Grund-
phalange der vier Finger, und zwar so, daß die äußeren Zwischenknochen-
muskeln die Finger spreizen, die inneren dagegen als Antagonisten wirken
und den Fingerschluß herbeiführen. Dabei hat jede Gruppe noch eine
Nebenwirkung: die vier äußeren strecken gleichzeitig die Finger, die in-
neren beugen dieselben. Am deutlichsten von den vier äußeren Zwischen-
knochenmuskeln ist der erste durch die Haut hindurch zu erkennen.
Spreizt man die gestreckten Finger und namentlich Daumen und Zeige-
finger, so erscheinen vom Handrücken aus die beiden Ursprungsköpfe
vollkommen deutlich, der eine, welcher dem Mittelhandknochen des Zeige-
iingers entlang läuft, der andere, der breit von dem Mittelhandknochen
des Daumens entspringt und auf seinem Weg gegen die Grundphalange
des Zeigefingers sich allmählich verschmalert.
Die Spulwurmmuskeln (Mm. lumbricales, Fig. 201 Nr. 17) heißen so wegen
ihrer langen drehrunden Form, die sie mit EiUgGWGiÖGWÜTUIBITI gemein haben. Sie
entspringen in der. Hohlhand von den Sehnen des tiefen Fingerbeugers. An der
Speiehenseite jedes der vier Finger treten sie zu der Rückensehne der Finger. Sie
beugen die Finger an der Grundphalange.