406
Neunter Abschnitt.
Muskeln
des
Daumenballens.
Der kurze Abzieher des Daumens (M. abductor pollicis brevis,
Fig. 201 Nr.11) entspringt vom queren Handwurzelband und vom Vor-
sprung des Radiale und bildet einen ansehnlichen Muskelbauch, der mit
einer kurzen Endsehne zu dem Seitenrand der Grundphalange geht.
Wirkung: zieht den Daumen ab.
Der kurze Beuger flexor pollicis brevis) liegt dem kurzen Ab-
zieher gegen die Hohlhand hin dicht an. Er besteht aus zwei Portionen,
zwischen denen die Sehne des langen Beugers (Fig. 201 Nr. 13) zu dem
Nagelglied vordringt.
Die eine der Portionen des kurzen Bcugers entspringt vom queren Handwurzel-
band, die andere kommt aus der Tiefe der Hohlhand. Ihr Ansatz Endet an den
beiden Sesambeinehen des ersten Daumengelenkes statt. Der Muskel ist vielen
Schwankungen seiner Größe unterworfen.
Der Gegensteller des Daumens (M. opponens polliais, Fig. 201
Nr. 10) wird von den beiden vorerwähnten bedeckt. Ursprung am queren
Handwurzelband und am Carpale I, Ansatz an der ganzen Länge des
seitlichen Randes des Mittelhandknochens des Daumens. Wirkung:
bewegt den Daumen gegen die Hohlhand und bringt ihn in Gegenstellung
zu den übrigen Fingern.
Der Zuzieher des Daumens abduator pollicis, Fig. 201 Nr. 12)
liegt tief im Grunde der Hohlhand, an seinem Ursprung bedeckt von den
Sehnen der Fingerbeuger. Er entspringt breit vom Mittelhandknochen
des Mitteliingers und von Bändern der Handwurzel. Seine Bündel drängen
sich auf ihrem Verlauf zu dem Daumen mehr und mehr zusammen und
endigen schließlich zugespitzt an dem inneren Sesamhein des ersten
Daumengelenkes. Der freie Rand jener Hautfalte, welche sich spannt,
wenn der Daumen stark abgezogen wird, schließt den Rand dieses drei-
eckigen Muskels ein. Wirkung: er zieht den Daumen an.
Muskeln
des
Kleinfingerballens.
Der Abzieher des kleinen Fingers (M. abductor digitz" guinti,
Fig. 201 Nr. 25) entspringt von dem Erbsenbein Nr. 22 und geht zur Ellen-
fläche des ersten Gliedes des kleinen Fingers und teilweise auch zum
Rücken desselben. Wirkung: zieht den kleinen Finger ab.
Der kurze Beuger (M. flemor digiti brewls) liegt weiter gegen die Hohlhand
zu, entspringt größtenteils vom queren Handwurzelband und geht wie der vorige an
dieselbe Stelle des Kleinüngers. Beugt den kleinen Finger.
Der Gegensteller des kleinen Fingers (M. opponens digitz" quinti) ent-
springt, bedeckt von dem kurzen Beuger, mehr gegen die Mitte des Handtellers zu
und ebenfalls mit dem überwiegenden Teil seiner Bündel von dem queren Hand-
wurzelband. Er zieht schräg zum Mittelhandknochen des kleinen Fingers, an dessen