Muskeln
Gliedmaßen.
der
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nämliche Muskel aus wie eine direkte Fortsetzung des äußeren Kopfes
des Triceps, zu dem er ja direkt gehört. Die Reihe der ebengenannten
Muskeln schließt mit der hinteren Kante der Ulna ab. An dem unteren
Rand der Vorderarme wird die Grenzlinie hergestellt von dem Ellen-
beuger (Flexor carpi ulnaris), der den gemeinschaftlichen Fingerbeuger
umschließt. An der Figur 156, und zwar an dem linken Arm ist auf
der Masse des Ellenbeugers ein schwacher Lichtstreifen, der parallel zur
Ellenkante verlauft; er deutet auf die beiden Portionen des Muskels, die
sich als Ulnarkopf und als Oberarm-(HumerusQkopf unterscheiden. An
dem rechten Arm bildet der Ellenbeuger einen rundlichen Strang, der
durch den linken Arm etwas herausgedrückt wird.
Die
Muskeln
der
Hand.
Zu der reichen Muskulatur, mit der der Vorderarm die Hand ver-
sorgt, kommt noch diejenige des Handtellers hinzu. Die Hand besitzt
auf ihr entspringende und endigende Muskeln, welche die Leistungsfähig-
keit des Greiforganes wesentlich erhöhen und die Formen mit bestimmen.
S0 besteht der Daumenballen aus Muskeln, welche den Umfang des pol-
sterförmigen Vorsprunges bedingen, und der Kleinfingerballen hat eine
ähnliche reiche Unterlage. Die dazwischen liegende Flache, die eigent-
liche Hohlhand gestaltet sich dadurch zu einer Vertiefung, in der die
Sehnen der Beuger zu ihren Ansatzpunkten ziehen. In der Hohlhand
finden sich ebenfalls Muskeln, welche für die Bewegung der Finger in
Anspruch genommen werden. An dem Handrücken sind die Formen
Weniger mannigfaltig, weil die für die Greifbewegung notwendige Musku-
latur in den Handteller verlegt ist. (Vergl. über die Hand. die "Allge-
meinen Bemerkungen" in der Knochenlehre. S. 167 u. ff.)
Unter der Haut dehnt sich die Fascie aus. Auf dem Handrücken beteiligt sie
sich an der Bildung des queren Rückenbandes und geht dann in eine dünne Schichte
über, welche sich bis auf die Fingerrücken fortsetzt. Die unter ihr liegenden Sehnen
der Fingerstrecker sind deshalb mit aller Schärfe zu sehen. Die Fascie der Hohl-
hand ist viel stärker, sie nimmt die Sehne des langen Hohlhandmuskels in sich auf
(Fig. 201 Nr. 7) und schickt starke bandartige Fortsetzungen bis zu den Fingern.
Andere Teile der Fascie umhüllen die Muskeln; selbst die vorborgensten unter ihnen
entgehen nicht der Umhüllung, ebensowenig wie die vorbeiziehenden Sehnen.
Auf dieser Hohlhandfascie entspringt ein Hautmuskel, der kurze Hohlhand-
muskel (M. palmaris brevis, Fig. 201 Nr. 24). Er besteht aus einer Anzahl paralleler
Bündel, welche quer zur Längsrichtung der Hand liegen. Sein Ursprung liegt dicht
an der Grenze des Daumenballens. Seine Endigung ist in der Haut des Kleinfinger-
ballens. Wirkung: er wölbt durch Einziehen der Haut den Kleinfingerballen. Bei
energischem Beugen der Finger wird der Einfluß des Muskels auf die Haut dadurch
sichtbar, daß eine Reihe kleiner Grübchen seine Einwirkung auf die Haut bezeichnen.