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Neunter
Abschnitt.
welche in die Hohlhandbinde ausläuft. Es ist jene Sehne, die in der
Mitte des Vorderarmes so auffallend vorspringt, sobald die Hand gebeugt
wird. (Siehe auch Fig. 201 Nr. 7.) Dieser Muskel zeigt zahlreiche Ab-
weichungen der Form, von denen nur das Vorkommen eines zweiten
Muskelbauches in der Nähe des Handgelenkes erwähnt werden soll; er
fehlt oft auf einer Seite, bisweilen sogar auf beiden.
Der Ellenbeuger (M. flexor earpi ulnaris, Fig. 190 u. 194 Nr. 9) ent-
springt gemeinschaftlich mit den übrigen am inneren Knorren, ferner an
der Innenseite des Ellbogens und an den oberen drei Vierteln der Elle.
Die Sehne, welche sich aus seinem vorderen Rande entwickelt, setzt sich
am Erbsenbein fest. (Siehe auch Fig. 201 Nr.19 11.22). Dieser Muskel ist
nicht so fleischreich, wie man auf den ersten Augenblick vermuten sollte.
Ausgebreitet stellt er eine verhältnismäßig dünne Schicht dar, welche die
starke Fleischmasse der Fingerbeuger bedeckt, denn diese sind es haupt-
sächlich, welche die Verbreiterung des Armes oben, an der inneren Seite
bedingen. Nach Entfernung dieses Muskels erscheint:
der oberflächliche Fingerbeuger (M. flexor ddgitomm sublimis),
er hat gemeinschaftlichen Ursprung mit den vorigen. Gegen das Hand-
gelenk spaltet er sich in vier starke Sehnen, welche sich am Mittelglied
der vier inneren Finger, vom Zeiger bis zum Kleinen, ansetzen. Seine
Sehnen werden oberhalb des Handgelenkes teilweise sichtbar (Fig. 201 Nr. 20).
Die
tiefliegende
Schichte.
Sie besteht aus dem_
tiefliegenden Fingerbeuger (M. flexor digitomnz profundus), ein ebenso
ansehnlicher Muskel wie der vorige, der von der inneren und vorderen Fläche der
Elle und von dem Zwischenknochenbande entspringt. Auch er spaltet sich in vier
Sehnen. An dem ersten oder Grnndglied tritt jede Sehne durch einen Spalt in der
Sehne des oberflächlichen Fingerbeugers hindurch, um das Nagelglied zu erreichen.
Während also der oberflächliche Fingerbeuger das zweite Glied zu beugen vermag,
beugt der tiefe das Nagelglied.
Der lange Daumenbeuger (M. flewor pollicis ltmgus) kommt von der vorderen
Speichentläche und dem Zwischenknochenbande; seine starke runde Sehne geht bis
zum Nagelglied des Daumens. Die Sehne dieses Muskels, sowie die Sehnen aller
Fingerbeuger gehen sämtlich unter dem starken Hohlhandbande (Fig. 201 Nr. '23) hin-
durch. Während dieses Verlaufes liegen sie dicht gedrängt aneinander, jenseits diver-
gieren sie. An der unteren Fläche der Fingerknochen finden sich Sehnenschcirlen
(Fig. 201 Nr. 18), in welchen die Sehnen sicher hin- und hergleiten.
Ganz in der Tiefe in der Nähe des Handgelenkes liegt dicht am Knochen
der viereckige Pronator (M. pronator quadratus). Er_kommt von der E113
und setzt sich an der Speiche fest.
Muskeln
an
der
Streckfläche
des
Vorderarmes.
Sie
Sie sind Strecker der Hand oder der Finger und Auswärtsdreher.
bilden an dem äußeren Knorren eine starke Muskelmasse, die wesent-