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Abschnitt.
Neunter
Händen thun sah, mit den Füßen zu machen, bildete sich im Violinspiel aus, und
lernte außerdem noch Cornet a piston. Für die Vergleichung der oberen Gliedmaßen
mit den unteren sind solche Menschen, deren Hände durch eine grausame Laune der
Natur verkümmert sind oder gänzlich fehlen, von dem allerhöchsten Interesse. Denn
erst unter solchen Umständen gelingt es, den durch unsere Kulturverhältnisse zu
unnatürlieher Ruhe verdammten Apparat ausgebildet und wirksam zu sehen. Einen
Bericht über den Beinkünstler Unthan siehe bei HANS Vmenow, Beiträge zur Kennt-
nis der Bewegungen des Menschen. Sitzungsbericht der phys-med. Gesellschaft zu
Würzburg 1883.
Die
Muskeln
der
oberen
Gliedmaßen.
Ein Teil der die oberen Gliedmaßen bewegenden Muskeln bedeckt
die Brust- und Rückenfläche des Stammes, und wurde bei der Beschreibung
jener Gegenden abgehandelt. Ein anderer Teil entspringt vom Schulter-
gürtel und setzt sich zum Arm fort, es sind dies die Muskeln der
Schulter. Zu dieser Gruppe gehören alle jene Muskeln, welche vom
Schulterblatt und vom Schlüsselbein entspringen und sich zu dem Ober-
arm begeben. Wieder andere Muskeln gehören dem freien Arm an, und
man unterscheidet solche, welche am Oberarm, am Vorderarm und
an der Hand ihre Lage haben.
Die
Muskeln
der
Schulter.
Diese bedecken das Schultergelenk und das Schulterblatt derart, daß
nur die Schultergräte mit dem Akromion von ihnen frei bleibt. Eine
Fascie setzt sich von der Brust, wie von dem Rücken her auf die Schulter
und ihre Muskeln fort und bildet eine Schichte, welche den ganzen Arm
überzieht, an den Rändern des großen Brustmuskels und des breitesten
Rückenmuskels in die Achselhöhle eintritt und dort einerseits mit der
Haut, andererseits mit den Gefäßen und Nerven und Lymphdrüsen in
Verbindung tritt.
Der Deltamuskel (M. dcltoides, Fig. 186), bei kräftigen Männern
herkulisch. geformt, entspringt vom unteren Rand der Schultergräte als
scapulare, von dem äußeren Rand des Akromion als akromiale, und
vom unteren Rand des Schlüsselbeines als elaviculare Portion, leicht
unterscheidbar (Figg. 28 u. 156). Diese drei "verschiedenen Ursprungsmassen
markieren sich so deutlich im ganzen Bau des Muskels, daß man sagen
kann, er bestehe aus drei Abteilungen (auf den Figg. 183 u. 184 bei
aufgehobenem Armen von hinten zu sehen). Starke Sehnenblätter gehen
von der hinteren Ecke des Akromion und von der Stelle des Schulter-
blatt-Schlüsselbeingelenkes in die Tiefe der Muskelmasse und bedingen
einschneidende Furchen. Bei starken Männern treten schon bei mäßiger
Anstrengung die starken, sich durcheinanderdrängenden Muskelbündel