Volltext: Plastische Anatomie des menschlichen Körpers

Muskeln 
des Rumpfes. 
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An den Lenden wird die Ursprungssehne um so breiter, je näher der 
Ursprung an das Kreuzbein hinabrückt. Von dem Kreuzbein setzt sich 
der Ursprung auf den hinteren Teil des Darmbeinkammes fort. Zu diesem 
Ursprung gesellen sich noch fleischige, von den letzten vier Rippen kom- 
mende Zacken (Fig. 180 Nr. 4), welche mit Ursprungszacken des äußeren 
schiefen Bauchmuskels abwechseln. Sämtliche Fasern des Muskels kon- 
vergieren gegen den Oberarm und" setzen sich mit platter Endsehne ge- 
IJJGiIISaIII mit dem großen runden Armmuskel an derjenigen Knochen- 
leiste fest, welche von dem kleinen Höcker des Oberarmkopfes aus- 
geht (siehe Figur 69 NT. 18' auf Seite 132). Wirkung: Bewegt den Arm 
nach hinten. 
  Der oberste Teil des Muskels, der unter dem Trapezmuskel her- 
vorkommt, deckt bei dem Verlauf nach dem Arm hin den unteren Winkel 
des Schulterblattes (Fig. 178 Nr. 7). Der obere Muskelrand ist so dick, 
daß er bei kräftigen Männern durch die Haut hindurch erkennbar ist 
(bei dem borghesischen Fechter Figur 180 Nr.1). Die Muskelbündel 
der unteren Abteilung haben einen steilen Verlauf und bedecken auf 
ihrem Weg über die seitliche Rumpfwand zu einem großen Teil den 
Sägemuskel. An der Stelle, wo der Rückenmuskel über den Sägemuskel 
hinwegzieht, entsteht eine Verdickung. Sie laßt deutlich die Richtung 
erkennen, welche die unteren Bündel des Sagemuskels gegen den Schulter- 
blattwinkel hin nehmen (Fig. 178 Nr.8, auch auf Fig. 180 angedeutet). 
Indem der breiteste Rückenmuskel sich dem Arm nähert, zieht er dem 
äußeren Rand des Schulterblattes entlang und hilft die hintere Wand 
derAchselhöhle bilden. Obwohl gerade dort durch das Zusammendrangen 
der Muskelbündel die Fleischschichte beträchtlich: an Dicke zunimmt, so 
ist doch noch die Form des darunterliegenden breiten runden Armmuskels 
erkennbar (F ig. 180 bei Nr. 6). Nachdem der Muskel selbst dort, an der 
Stelle seiner größten Dichtigkeit, die tieferliegenden Teile noch erkennen 
läßt, kann es kaum überraschen, wenn, in dem Bereich seiner breiten 
Ursprungssehne, in der Lendengegend, die Muskelmassen der Rücken- 
strecker (Fig. 178 Nr. 9, 10, 11 u. 12) mit voller Deutlichkeit erkennbar 
werden. Die Ursprungssehne des linken und rechten Muskels bildet die 
größte Sehnenraute des menschlichen Körpers (Fig. 63Q). Sie erstreckt sich" 
vom 12. Brustwirbel bis auf das Kreuzbein(Fig. 178 u. 181). Beiderseits wird 
sie begrenzt durch den Übergang in die Muskelbündel. Die seitlichen 
Ecken dieser Sehnenraute liegen an dem Ursprung des Rückenstreckers 
vom Darmbeinkamm, etwas oberhalb des Darmbeingrübchens. Die seit- 
lichen Ecken der Sehnenraute können als Grübchen hervortreten. Sie 
sollen die Streckergrübchen heißen (RIQHEB. a. a. O. WALDEYER nennt 
sie Fossae lumbales laterales superiores. Siehe dessen Werk: Das Becken. 
Bonn 1899. Mit- 158 Abbildungen, ferner STRATZ). Ist das Strecker- 
grübchen. vorhanden, dann fehlt das Darmbeingrübchen.
	        
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