Plastische
Anatomie.
Erster
Teil.
Erster
Abschnitt.
Das
Skele
Allgemeine
Bemerkungen.
Das Skelet ist die feste Grundlage, um welche sich die Gestalt des
Menschen aufbaut. Die zahlreichen Stücke bilden ein Gerüste von
Balken und Sparren, dessen Grundform diejenige des Körpers ist. Und
das gilt für den Menschen, wie für die ganze Schar der Wirbeltiere.
Das Skelet liegt bei dem Menschen in den Wandnngen des Leibes all-
seitig von Weichteilen bedeckt, wenn auch nicht gleichmäßig umhüllt.
Dabei sind einzelne Teile vollständiger in ihren Umrissen erkennbar,
andere Weniger. Der Schädel giebt z. B. in sicheren Linien die Gestalt
des Hauptes wieder. Durch die Rippen, das Brustbein und die zunächst
liegenden Abschnitte des Armskeletes, ist auch die Form des Brustkorbes
deutlich erkennbar. Der Hals enthält dagegen nur eine dünne Knochen-
saule aus sieben Wirbeln, die Lenden sogar nur eine Reihe von fünf
Wirbeln. Dieser Stützapparat bestimmt gleichzeitig die Länge der
menschlichen Gestalt. Der hohe Grad von Festigkeit rührt zwar aus-
schließlich von den Knochen her, doch finden sich noch manche andere
Bestandteile an ihnen. Wegen der unerläßlichen Beweglichkeit sind sie
untereinander durch weiche Bindemittel verbunden. Für das Verständnis
der wechselnden Formen, welche dieses an sich starre Gerüste darbieten
kann, bedarf es einer besonderen Beachtung auch dieser Einzelheiten.
So kommt es denn, daß in dem Kapitel über das Skelet nicht aus-
schließlich nur die Knochen abgehandelt werden, sondern gleichzeitig der
Mechanismus der Gelenke, durch welche es die verschiedenen Grade
der Beweglichkeit erhält. Während also das Feste, das am meisten
KOLLMANN, Plastische Anatomie. II. Auti. 2