Volltext: Plastische Anatomie des menschlichen Körpers

Rumpfes. 
des 
Muskeln 
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dem Hinterhaupt bis zu dem siebenten Halswirbel, dessen Dornfortsatz 
am meisten von allen Halswirbeln über die Nackenfläche hervorspringt. 
Die seitlichen Grenzen sind durch den Rand der Kapuzenmuskeln ge- 
bildet (vergl. die Fig. 164). An dem Lebenden oder der unversehrtenb 
Leiche eines Mannes kann man kaum im Zweifel sein, wo die Seitenlinien 
des Nackens herablaufen, an dem Prttparat ist die Entscheidung schwie- 
riger, weil Kopf- und Nackenursprung des Kapuzenmuskels nicht auf die 
hintere Halsregion beschränkt bleiben, sondern inidie seitliche Halsregion 
umbiegen, wie sich dies aus der Figur 159 Nr. 2 u. 2' und aus der Figur 164 
entnehmen läßt. Der Hals ist in beiden Figuren im Profil dargestellt, 
die hintere Profillinie zieht dem Kapuzenmuskel entlang, dessen Muskel- 
bündel die Nackenregion verlassen, um auf die Seitentläche des Halses 
überzugreifen und dort an dem Akromion und dem akromialen Ende des 
Schlüsselbeines sich zu befestigen. Ist man mit dieser Thatsache vertraut, 
so bietet die Beschreibung der seitlichen Halsregion und ihrer Verände- 
rungen bei der Bewegung keinerlei Schwierigkeiten.  
Die seitliche Halsregion erstreckt sich von dem hinteren Rande 
des Kopfnickers bis zu derjenigen Linie, an der die Seitenfläche in den 
Nacken umbiegt. Diese seitliche Halsregion hat eine vertiefte, länglich 
vierseitige Grube aufzuweisen, welche zwischen dem ebenerwähnten Rande 
des Kopfnitkers und dem vorderen Rande des Kapuzenmuskels liegt 
(Fig. 159 Nr.2 u. 2' und Fig. 164). Die untere Grenze wird von dem be- 
weglichen Schlüsselbein dargestellt, die obere von dem Hinterhaupt, doch 
verschmälert sich die vertiefte Fläche gegen oben. Zwischen diesen 
Rändern kommen von der tiefen Halsfascie bedeckt, die Ziige jener 
Muskeln zu Tage, welche schon weiter oben als Ripp enhalter beschrieben 
wurden, ferner Teile des Aufhebers des Schulterblattes und des 
Bauchmuskels. Alle diese Muskeln, deren Verlauf bei der Anatomie 
der Nackenregion noch zu erwähnen sein wird, haben, wie in der Figur 159 
bei Nr.3 u. 3' angedeutet ist, einen sehr steilen Verlauf. Es bedarf dünner 
fettloser Haut bei gleichzeitiger kräftiger Entwickelung der Muskulatur, 
um bei den gewöhnlichen Bewegungen des Halses etwas von diesen tief- 
liegenden Muskelzügen zu sehen. Bei forcierter Seitwärtsbeugung und 
Drehung des Halses oder bei krampfartigem Husten, wobei die Arme sich 
an irgend einem Gegenstand (Stuhlrand) festklammern, treten sie hervor. 
Mit wenig Schwierigkeiten läßt sich der Schulterblatt-Zungenbeinmuskel 
auffinden, obwohl auch er von einem Blatt der Halsfascie und überdies 
von dem Hautmuskel des Halses bedeckt ist. Dreht sich der Kopf z. B. 
nach links, während der gestreckte rechte Arm einen Stuhl auf Brusthöhe 
emporhebt, so wird der Verlauf des hinteren Muskelbauches durch die 
seitliche Halsgrube leicht sichtbar. 
Der vierseitige, vertiefte, von Muskeln begrenzte Raum der seitlichen 
Halsregion verändert seine Form bei verschiedenen Stellungen des Kopfes.
	        
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