Volltext: Plastische Anatomie des menschlichen Körpers

Muskeln 
Rumpfes. 
des 
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Der Brustbein-Zungenbeinmuskel (M. sterno-hyoideus Fig. 159 Nr. 10) liegt 
dicht neben der Mittellinie des Halses, hat bei ruhiger Lage die Breite von ca. 2 cm 
und erstreckt sich von dem Brustbein bis zum Zungenbein hinauf. Er entspringt an 
der hinteren Fläche der Brustbeinhandhabe und des nahen Sehliisselbeinendes, ist 
dort von dem inneren Kopf des Kopfniekers bedeckt, während er weiter oben nur 
mehr von dem Hautmuskel überlagert ist (Fig. 158 Nr. 3). Er setzt sich an dem 
Mittelstück des Zungenbeines an. Zwischen beiden Muskeln ragt oben der Kehlkopf 
vor, unten helfen sie zur Begrenzung der vorderen Halsgrube. 
Der Schulterblatt-Zungenbeinmuskel (M. omo-hyoidezas, Fig. 159 Nr. 11 
u. 11') hat einen seltsamen Verlauf; er kommt fern von dem Schulterblatt her, steigt 
also von der unteren Naekengegend herauf bis zum Mittelstück des Zungenbeines. 
Er kreuzt dabei den Kopfnicker, indem er hinter ihm seinen Weg an der Seite des 
Halses hinauf nimmt. Dabei ist der Schulterblatt-Zungenbeinmuskel zweibäuchig. 
Der hintere Bauch entspringt vom oberen Rande des Sehulterblattes nahe der Gelenk 
pfanne, folgt dann eine Strecke weit dem Schlüsselbein, kommt dann unter dem vor 
deren Rande des Kapuzenmuskels (Fig. 159 Nr. 2') hervor, und durchzieht die seitliche 
Halsregion, indem er einen Winkel beschreibt. Die Halsfascie zwingt ihn zu diesem 
Verlauf. Hinter dem Kopfnicker geht aus dem ebenbeschriebenen Muskelbauche eine 
Zwischensehne hervor, aus welcher sich der zweite Bauch mit steilerem Verlaufe ent- 
wickelt. Dieser steigt nun zu seiner Ansatzstelle an dem Zungenbein empor, welche 
seitlich von dem Brustbein-Zungenbeinmuskel sich befindet. Wirkung: Zieht das 
Zungenbein herab und gleichzeitig etwas nach hinten. 
Hinter den beiden obenerwähnten Muskeln liegen, zum größten Teile bedeckt: 
Der Brust-Scliildknorpelmuskel (M. stem0-tlzyre0idezos).' Er entspringt 
hinter dem Brustbein-Zungenbeinmuskel von der hinteren Fläche des Brustbeines und 
läuft die Schilddrüse bedeckend zum Schildknorpel des Kehlkopfes, um sich an der 
Seitenüäche desselben zu befestigen. Wirkung: zieht den Kehlkopf herab. 
Der Schildknorpel- Zungenbeinmuskel (M. thyreo-hyoideus) ist streng 
genommen nur eine Fortsetzung des vorhergehenden, welche sich bis zu dem großen 
Horn des Zungenbeines erstreckt. 
Tiefliegende 
Schichte 
der 
Halsmuskeln. 
Diese Schichte kommt erst nach Entfernung der oberflächlich liegen- 
den Muskelschiohte und der Weichteile des Halses zum Vorschein, wobei 
sich zeigt, daß sie die vordere Fläche und die seitlichen Partien der 
Halswirbelsäule bedeckt. Diese letztere Abteilung erstreckt sich von den 
Querfortsatzen der Halswirbel zu den oberen Rippen, ist von dem tiefen 
Blatt der Halsfascie bedeckt, und der hintere Bauch des Schulterblatt- 
Zungenbeinmuskels (Fig. 159 Nr. 11') zieht über sie hinweg. Es sind dies: 
die drei Rippenhalter, bestehend aus dem vorderen Rippenhalter 
(M. scalenus anticus), dem mittleren Rippenhalter (M scalenus medius), welcher 
den vorigen an Stärke und Länge übertrifft, und dem hinteren Rippenhalter 
(M. scalenus pasticus), dem kleinsten von den dreien und häuüg mit dem mittleren 
verwachsen. 
Diese drei Muskeln zusammengenommen stellen eine dreiseitige, von den Quer- 
fortsätzen der Halswirbel zu den zwei oberen Rippen herabsteigende Muskelmasse 
dar; sie halten die Rippen und können sie in die Höhe heben, jedoch nur dann, wenn 
zuvor der Kopf und damit auch der Hals durch andere Muskeln fixiert ist. Unter
	        
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