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Achter Abschnitt.
Kunst. Auch nach dieser Seite hin scheinen mir die Figuren 152 und 153 der Be-
trachtung wert.
Zu den schon genannten Werken von DARWIN und Wunnr, in welchen zahlreiche
Litteraturangaben, seien hier noch folgende Werke genannt: JOHANN CASPAR Lnvyrnn,
Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis etc. Leipzig und
Winterthur, 1775. In 4 Quartbänden. Noch heute wertvoll wegen der schönen Stiche.
CAMPER, Vorlesungen über die Weise, die verschiedenen Leidenschaften auf unserm
Gesichte darzustellen. Deutsch von G. Scmz Berlin bei Voß 1793. 40 mit 4 Kupfer-
tafeln. Französisch finden sich diese Vorlesungen im dritten Bande des folgenden
Werkes: Oeuvres de P. OAMPER, qui ont pour objet l'histoire naturelle, 1a physiologie
et Panatomie comparee. Tom I-III. Paris 1803. Text in 80. Tafeln in Folio.
Cn. Bnnn, The Anatomy and philosophy of expression as connected with the fine
arts. 4. Aufl. London 1847. G. B. DUCHENNE, Mecanisme de la physiognomie
humaine, ou Analyse electro-physiologique de Texpression des passions. Mit Atlas.
1862. Kleine Ausgabe 1866. Mit 9 Tafeln enthaltend 74 Photographien. Der-
selbe, Physiologie der Bewegungen. Aus dem Französischen von Dr. C. WERNICKE.
Mit 100 Abbildungen. Kassel und Berlin 1885. In diesem Werke, das vorzugsweise
für Ärzte bestimmt ist, befindet sich ein Abschnitt "Bewegungen des Gesichtes",
S. 625-663, in welchem interessante Mitteilungen über Wirkungen der Gesichts-
muskeln enthalten sind.
Achter
Abschnitt.
Muskeln
des
Rumpfes.
Die
Anatomie
des
Halses.
Der Hals (Collum) bildet das Bindeglied zwischen Kopf und Stamm
und stellt eine kurze cylindrische Säule dar, deren knöcherne Achse
nicht in der Mitte, sondern der hinteren Halsgegend näher liegt. Der
Hals steigt breit aus dem Brustkasten hervor. Bei dem Mann (Fig. 156)
ist diese Form des Halsansatzes, welche auch die Antike festgehalten
hat, gut ausgeprägt. Schräg abfallende Schultern, aus denen der Hals
ganz allmählich hervorkommt, sind unschön. Der Mann (Fig. 157) hat diesen
unschönen Zusammenhang zwischen Hals und Brust. ALBRECHT DÜRER
hat diese Form seltsamerweise gegenüber der anderen bevorzugt. Zwischen
den beiden Extremen (Fig. 156 und 157) giebt es zahlreiche Übergänge.
Der Hals ist in der Gegend des Kehlkopfes am schmalsten und nimmt
an der Verbindung mit dem Kopf wieder an Umfang zu (Fig. 156). Seine
vordere Grenze ist vom Rand des Unterkiefers und vom Schlüsselbein
gebildet (Fig. 156). Neben der Wirbelsäule und den Muskeln, Welche ent-
weder dem Halse angehören oder ihm entlang ziehend den Weg zum