Muskeln des Kopfes.
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schmaler und lauft in eine einfache Leiste aus, die bisweilen deutlich
abgesetzt ist (Fig. 149 Nr. Die Grundlage, auf der die Haut des
Ohres sitzt, ist ein elastischer Knorpel, der aber nach der Entfernung
der bedeckenden Schichte die Einzelnheiten der Ohrmuschel nur in der
Hauptsache andeutet; die feinere Modellierung liegt zu einem beträcht-
lichen Teil in dem Überzug. Es sind wohl die beiden Ursprungsschenkel
der Ohrleiste knorpelig vorhanden, ebenso der umgekrempte obere Teil,
allein gegen das Ohrläppchen hin wird der Knorpel zusehends schmaler
und läuft schließlich in ein rundliches Stäbchen aus. Verfolgt man das-
selbe mit den Fingern nach abwärts, so läßt sich deutlich das Aufhören
des festen Knorpelrandes, der sog. Schwanz der Knorpelleiste fühlen und
Fig.150. Fig.151.
Zwei von RIBERA gen. Ir. Smneomrrmo gezeichnete Ohren.
Aus dem K. Kupferstichkabinet zu München.
an der Haut die kleine Vertiefung erkennen, auf welche die Nr.5" in
unserer Figur hindeutet.
Von diesem ungekrempten Rand wird zunächst eine Erhebung der
Ohrmuschel umschlossen, welche den Namen Gegenleiste (Anthelix) er-
halten hat. Am deutlichsten ist sie als ein praller Wulst oberhalb des
Ohrläppchens (Fig. 149 Nr. 4') ausgeprägt, der eine Strecke weit in gleicher
Richtung mit der Leiste in die Höhe steigt. Bald, nach einem Verlauf
von llfz cm, nimmt die Breite der Gegenleiste jedoch beträchtlich zu
(Eig- 149 Nr.4) und spaltet sich in zwei Schenkel (Fig. 149 Nr.2 u. Der
eine wendet sich in scharfem Bogen nach vorn und verschwindet unter
dem umgekrempten Rand der Leiste (bei Nr. der andere wendet sich
allmählich flacher werdend nach aufwärts (Fig. 149 Nr. 2). Die beiden