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Siebenter Abschnitt.
Das
Ohr
Das äußerlich sichtbare Ohr ist nur ein Teil des Gehörorgans,
dessen physiologisch wichtigster Abschnitt in der Tiefe des Schädels und
zwar in dem Felsenbein verborgen liegt. Das Ohr stellt für die Schall-
leitung eine Art von Hörrohr dar, welches die Schallwellen fängt und
nach innen leitet. Es besteht aus der Ohrmuschel und einer nach
innen gehenden Fortsetzung, dem Gehörgang, der in der Tiefe durch
das Trommelfell abgeschlossen ist. Das Ohr kehrt seine Konvexitat dem
Schädel zu, seine Konkavität vom Schädel ab. Innerhalb dieser K0nka-
vital: treten wallartige Erhebungen und dazwischen Vertiefungen auf,
welche der Rand der Muschel umschließt.
Unt. Schenk, d. Gegenleiste 2'-
Vord. Schenkel derLeiste 55
Oberer Einschnitt 9'
Ecke 104
Unterer Einschnitt ill-
Ohrläppchenilz
-1 Ohrleiste
P2 Ob. Schenkel d. Gegeuleiste
"3 Dreieckige Grube
"in Gegenleiste
-5 Hint. Schenk. (1. Gegenleiste
--6 Muschelhöhle
_.4Gegen1eiste dicht an der
Ohrleiste liegend
'-7 Gegenecke
-8 Entlekler Gegenleiste
"5" Schwanz
Fig. 149.
Die ovale Ohrmuschel, welche den breiten Teil des Ovales nach oben
wendet, ist zum größten Teil von einem lfz cm breiten umgekrempten
Rand eingefaßt, der Ohrleiste (Helm, Fig. 149 Nr. 1) heißt. Diese Ohr-
leiste entspringt vorn in halber Ohrhöhe, mit zwei Schenkeln. Der
vordere taucht aus der Wangenhaut auf, Figur 149 Nr. 5', der hintere
Nr.5 aus der Tiefe der Muschelgrube. Die Ohrleiste steigt nun erst eine
Strecke von 11[4-11f2 cm in die Höhe und wendet sich dann in einem
stumpfen Winkel nach hinten. Dieser umgekrempte Rand ist nicht überall
gleich breit, und sein angewachsener Teil, der in die hintere Fläche über-
geht, ladet sich, namentlich an zwei Stellen stärker aus: die eine liegt
nach vorn von dem höchsten Punkt der Ohrmuschel, die andere nach
hinten, wo die gewölbte Begrenzungslinie aufhört, und in gerader Rich-
tung nach ab- und vorwärts gegen das Ohrläppchen sich wendet (Fig. 149
unterhalb der Nr.3). In der Nähe des Ohrläppchens wird der Rand