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Siebenter Abschnitt.
scheinungsform der Umgebung des Augapfels, gleichzeitig auch die indi-
viduellen Verschiedenheiten hervortreten lassen (Figg. 138 u. 139).
Alter und Geschlecht bedingen auch an dieser Stelle des Antlitzes
einen unendlichen Wechsel. In der Jugend ist die Orbitalfurche kaum
angedeutet, dann wird sie mehr und mehr deutlich, um im Alter durch
kleine Falten begleitet zu Werden.
An der Hand von zwei einfachen Skizzen (Figg. 140 u. 141) sollen die
Falten in der Umgebung des Augenhöhleneinganges im Greisenantlitz
Nach
Fig. 138. VAN DYCKI Porträt eines Malers.
einer Radierung aus dem Münchener Kupferstichkabinet.
genauer betrachtet werden. Die Falten vermehren sich in der Art, daß
sie konzentrisch um den Augenmittelpunkt in engeren und weiteren Bogen
herumziehen. Die Bogen sind niemals vollendete Kreise, sondern nur
Abschnitte solcher. Sie sind an dem oberen Augenlid etwas anders an-
geordnet als an dem unteren. Diese beiden Teile sollen deshalb getrennt
betrachtet werden.
Die obei-e Orbitalfurche hat in dem Alter wie in der Jugend
ihre tiefste Stelle gegen die Nasenseite hin, allein die Furche wird durch
die Schlaifheit der Haut in eine überhängende, oft sackartig verdickte