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Siebenter Abschnitt.
Die Zwischenmuskelbänder haben, gleichviel, ob sie sich bis zu der Beinhaut
des Knochens erstrecken oder mehr oder weniger tief zwischen die Muskeln ein-
dringen, an den Gliedern einen langgestreckten Verlauf.
Die
Ringbänder
und
Kreuzbänder.
Fasermassen der Fasoien, die in querer Richtung durch glänzende
derbe Bündel verstärkt sind, erhalten den Namen Ringbänder (Ligamenta
annularia), wie z. B. das Rückenband der Hand (Lig. carpi doräale, Fig. 123
S. 235). An solchen Orten ist die wiederholte Verbindung der Fascie
mit den tiefliegenden Knochen besonders leicht nachzuweisen. Eine
andere Art dieser Bänder, mit der Modifikation, daß sich neben den
Ringfasern auch noch gekreuzte vorfinden, wurde weiter oben bei der
Erörterung der Bandrollen eingehend als Kreuzband (Mgamentum eru-
ciatum) des Fußrückens (Fig. 120 Nr. 5) beschrieben. An dem inneren
und äußeren Knöchel hilft die Fascie des Unterschenkels zur Herstellung
von Röhren für den gesicherten Gang der Sehnen mit, die als Schleuder-
bänder (Retmacurla) beschrieben werden (Fig. 120 zwischen Nr. 7 u. 8).
Die Muskulatur des menschlichen Organismus ist das Ergebnis eines Umwand-
lungsprozesses, der lange Jahrtausende gewährt hat. Die einzelnen Vorgänge werden
verständlich im Lichte der vergleichenden Anatomie und der Entwickelungsgeschichte.
Dasselbe gilt auch für die Form der verschiedenen Muskeln und für die Verteilung
der Muskulatur am Körper überhaupt. Die Form und Anordnung der Muskeln ist
überdies abhängig von der funktionellen Ausbildung, denn diese beherrscht den
Umfang und die Verbindung mit den Skeletteilen. Der große Einfluß der funktionellen
Ausbildung kommt auch bei den Sehnen in Betracht. Gnesnnnun, Vergleichende
Anatomie der WVirbeltiere. Leipzig 1898. E. Hnncxsn, Anthropogenie oder Ent-
wickelungsgeschichte des Menschen. 4. Auflage. Leipzig 1891. W. Ronx, Ge-
sammelte Abhandlungen über Entwickelungsmechanik der Organismen. 1. Bd. Leipzig
1895. S. 596.
Siebenter
Abschnitt.
Muskeln
des
Kopfes.
Ausdruck
der Gemütsbewegungen und
von Auge, Nase und Ohr.
Anatomie
Die Muskeln des Kopfes bedecken in sehr unregelmäßiger Schichtung
das Skelet des Schädels. Da das Schadeldach keine beweglichen Skelet-
teile besitzt, so können seine Muskeln nur mit der Haut in Verbindung
sein und die Kopfschwarte bewegen. Das Gesichtsskelet besitzt wenigstens
einen beweglichen Knochen, den Unterkiefer, an dem sich denn auch