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Fünfter Abschnitt.
Fußgewölbe gut geformt. Der Rist ist nach oben gewendet, wie bei dem
von vorn betrachteten rechten Fuß, der von einem SOjährigen Manne nach
dem Tode und nach Injektion von Formol, abgebildet wurde (Fig. 113);
Formol erhält die natürlichen Formen sehr gut. Im gewöhnlichen Leben
gilt der hohe Rist für eine Schönheit. Bei den Antiken ist diese Schön-
heit nicht in hervorragender Weise ausgeprägt, so daß, wie BRÜCKE meint,
kein Künstler Veranlassung finden wird, in dieser Beziehung unter das
Maß der Antiken hinunterzugehen. Eine andere Frage ist, 0b er das-
Fersenbein.
Fig. 112. Rechter Fuß eines jungen Mannes (17 Jahre alt) im Durchschnitt, um das
Fußgewölbe, die Dicke der Weichteile und das Verhalten der Achillessehne dar-
zustellen. Der Schnitt geht durch das Schieir, Sprung- und Fersenbein, ferner das
zweite Keilbein, durch die zweite Zehe und ihren Mittelfußknochen. An dem Schienbein-
und Fersenbeindurchschnitt und anderen Stellen sind Verknöcherungslinien zu sehen.
a1: Achillessehne; Nr. 1 Vertiefung im Verlauf der Achillessehne; Nr. 2 Ansatz der Achilles-
sehne; Nr. 3 Fettpolster hinter dem Fersenbein.
selbe überschreiten dürfe, ohne den Eindruck des Genrehaften hervor-
zurufen. Füßen mit niedrigem Rist und langer Ferse fehlt auch die
nötige Höhlung der Sohle, diese kann aber auch bei normalem Rist
und normaler Ferse fehlen, wenn am mittleren Teil der Sohle zu reich-
liche Fettablagerung vorhanden ist.
Ein häufiger und namentlich bei niedrigem Rist vorkommender
Fehler des Fußes ist eine zu lange Ferse. Ist der Fuß über das Maß
nach rückwärts verlängert, dann ist die Form der Profillinie, welche
dem unteren Verlaufe der Achillessehne folgt, über das Maß konkav.
Dieser Fehler muß sorgfältig vermieden werden, denn er ist haßlich und