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Fünfter Abschnitt.
Zwischen der Streckung und der hochgradigen Beugung liegt die
Beugung im rechten Winkel, die am häuligsten vorkommt und für die
Anatomie der Formen deshalb lehrreich ist, weil die Kniescheibe noch
teilweise auf dem Patelleneinschnitt festliegt, also noch nicht in den Gelenk-
spalt hinabgerückt ist, wie dies bei den Figuren 104-107 der Fall war.
In der Mitte zeigt sich, deutlich vorspringend, die Kniescheibe. Von ihr
bis zum Schienbeinstachel erstreckt sich das sich verjüngende Kniescheiben-
Fig. 108. Linkes Knie und
gesehen in halber Beugung.
linker Oberschenkel von vorn und etwas von
Der Unterschenkel steht in rechtem Winkel zum
Schenkel.
innen
Ober-
band (Figg. 108 u; 109). Schwache Verdickungen in der Mitte zwischen
Scheibe und Stachel rühren von dem Kapselfett her. An diese Haupt-
formen, welche das Auge vor allem fesseln, schließen sich folgende an:
nach außen von der Kniescheibe: der äußere Gelenkknorren des Ober-
schenkelknochens, etwas nach oben die Masse des äußeren Kopfes vom
Unterschenkelstrecker (in der Fig. 109 kurz äußerer Schenkelstrecker
genannt). Eine leichte Schwellung am unteren Ende der Kniescheibe ge-
hört dem Ende des Bicepslnuskels an. Weiter unten folgt der äußere