Volltext: Plastische Anatomie des menschlichen Körpers

Gliedmaßen. 
der 
Skelet 
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höcker: Rollhügel. Der innere, der kleine Rollhügel (Trochanter minor) 
liegt tiefer als der große Rollhügel (Trochanter major, Figg. 93 u. 94).1 
Der letztere bildet einen wichtigen Orientierungspunkt für das Ver- 
ständnis der Formen an dem seitlichen Umfang des Beckens, denn seine 
äußere Fläche ist nicht wie der kleine Rollhügel von Muskeln, sondern 
nur von einer Sehne und der an dieser Stelle fettarmen Haut bedeckt. 
Das Knieende des Oberschenkelknochens zeigt zwei, vorn durch 
eine seichte, hinten durch eine tiefe Furche, getrennte Knorren, von 
denen der äußere Knorren (Condylus externus, Fig. 93 Nr. 11x) kürzer 
und schmäler ist, aber weiter nach vorn ragt, als der innere Knorren 
(Oomlylus mternus, Fig. 93 Nr. 11). Nur ein Teil dieser starken Auf- 
treibungen ist mit Knorpel überzogen; diese glatten Gelenkiiächen, 
welche auf den seichten Gelenkgruben des Schienbeins ruhen, nehmen 
einen viel kleineren Raum ein, als man vermuten sollte. An der 
vorderen Fläche, leicht vertieft beginnend, nehmen sie nur die untere 
und einen Teil der hinteren Fläche ein. Hinten sind die Knorren und 
so auch die glatten Gelenkkörper stark gekrümmt und durch einen 
tiefen Einschnitt (Fossa intercondyloidea, Fig. 94) völlig getrennt. An der 
vorderen Seite reicht der Knorpel höher hinauf, obwohl das Schienbein 
niemals, auch nicht in dem extremsten Grade der Streckung, diese Stelle 
erreichen wird. Dieser vordere Teil der Grelenkfläche ist denn auch für 
einen anderen Knochen bestimmt, nämlich für die Kniescheibe. Bei der 
Beugung und Streckung gleitet die linsenformige in die Sehne der Streckl 
muskeln eingewachsene Kniescheibe an diesem vorderen Abschnitt der Ge- 
lenkfläche, dem Patelleneinschnitt (Superficies articularis patellae, Fig. 96 
Nr. 2), auf und nieder. Diese Gelenkbahn beschränkt sich jedoch nicht 
bloß auf jenen Teil, der mit Knorpel überzogen ist, sondern reicht noch 
etwas höher hinauf, auf eine muldenförmige Vertiefung an der vorderen 
Seite, welche sich allmählich verliert (Fig. 93 Nr. 9 u. Fig. 96 Nr. 1). Diese 
ganze Mulde ist bei der Beugung im Kniegelenk durch Haut und Sehnen 
hindurch wiederzuerkennen. Die größte Breite der Oberschenkelknorren 
fällt nicht mit der Breite der überknorpelten Gelenkfläche zusammen, 
sondern liegt beträchtlich höher. Diese Punkte ragen so stark hervor, 
daß sie als äußerer und innerer Nebenknorren (Epicondylus extemus 
und intemus, vergl. die Figg. 93, 94 und 96) besonders bezeichnet werden. 
Von ihnen entspringen starke Hilfsbänder für das Kniegelenk. 
Die Nebenknorren könnten deshalb auch, im Gegensatz zu den eigentümlichen 
mit Knorpel überzogenen Gelenkhöckern, Gelenkbandhöcker heißen; denn aus 
naheliegenden mechanischen Gründen müssen sie die mit Knorpel bedeckten Abschnitte 
überragen, sonst würden die von den Nebenknorren entspringenden Bänder bei jeder Be- 
wegung eine Reibung erleiden und dadurch einen beträchtlichen Kraftverlust: bedingen. 
wird 
sich 
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1 Troclzanter, von trockixo 
im Kreisbogen bewegt. 
im Kreise drehen. 
Der Trochanter n1ajor 
1 2 i"
	        
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