Gliedmaßen.
der
Skelet
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b. Beugung nach der Ulnarseite hin: Ulnarfiexion, und Beugung
nach der Radialseite hin: Radialfiexion;
c. Drehung der Hohlhand nach außen: Supination, und
Drehung nach innen: Pronation. Diese Pro- und Supination findet
nicht in dem Handgelenk statt, sondern im Ellbogengelenk. Es dreht
sich der Radius um die senkrechte Achse seines Köpfchens,
und die ganze Hand macht diese Drehbewegungen mit. Sie sind
schon bei dem Ellbogengelenke eingehend berücksichtigt worden (siehe dort).
Beugung
und
Streckung
der
Hand.
Die Beuge- und Streckbewegung der Hand ist in einem Bogen von
1800 gestattet. Geht man von der Stellung der Hand bei frei herabhängen-
dem Arm aus, so besteht die Beugung bekanntlich in einer Annäherung
der Hohlhand an die Fläche des Vorderarmes, die Streckung dagegen
in der Rückkehr zu der Ausgangsstellung und in der Weiterführung
dieser Bewegung, so daß sich der Handrücken dem Rücken des
Vorderarmes nähert. In diese Bewegung von einem Extrem der
Stellung bis zudem anderen teilen sich die beiden in der Handwurzel
vorkommenden Gelenke, welche bei der Beschreibung des Skeletes ge-
schildert wurden. Die Art, wie dieses geschieht, hat für die beschreibende
Anatomie ein eminentes Interesse. Die plastische Anatomie darf von
einem anderen Gesichtspunkt ausgehen, nämlich von demjenigen der
Form. Bei den Bewegungen in dem Handgelenk setzen wir einen ein-
heitlichen Gelenkmechanismus voraus. Sämmtliche Handwurz el-
knochen stellen für uns ein einziges Gelenk, mit Gelenkkapseln
und mit Gelenkbändern dar, dessen Gelenkkopf in der Pfanne
der Vorderarmknoehen ruht (Fig. 85). Dieser Gelenkkopf rollt bei
der Beugung und Streckung auf seiner Gelenkpfanne so, als ob eine Gelenk-
achse von der Daumen- nach der Kleinfingerseite durchgesteckt wäre.
Als Orientierungspunkte treten unter der Haut vor allem das Köpfchen
der Elle und der griifelförmige Fortsatz der Speiche hervor. Zwischen
beiden wird bei mäßiger Beugung der Hand jederseits zunächst eine
leichte Vertiefung bemerkbar und in der Mitte zwischen ihnen eine leicht
kugelige Wölbung. Die letztere Form entspricht dem durch die Hand-
wurzelknochen gebildeten Gelenkkopf, dessen Rückenfläche die Haut
emporhebt (Figg. 85 und 86); die Vertiefungen lassen sich ebenfalls aus
der Anwesenheit einer Gelenkkugel erklären und stellen eine naturge-
mäße Begleiterscheinung dar. Denn wenn eine platte Kugel die Haut
emporhebt, so müssen ober- und unterhalb Vertiefungen entstehen;
diese werden aber begrenzt durch die schon erwähnten Enden der
Vorderarmknochen. Die Vertiefung an der Kleiniingerseite ist dabei
größer, weil die Elle nicht soweit gegen die Hand herabreicht als die