Volltext: Plastische Anatomie des menschlichen Körpers

Skelet der 
Gliedmaßen. 
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Schulterblattende mehr nach 
Weg die erste Rippe kreuzt. 
korbes bringt es mit sich, daß das 
gerichtet ist und daß es auf seinem 
außen 
und 
hinten 
Das Schulterblatt(Scapula) ist ein flacher dreieckiger Knochen, 
der wie ein Schild auf dem Rücken liegt und dessen Hauptformen durch 
die Haut hindurch erkennbar sind. Bei frei herabhängendem Arm sitzt 
das Schulterblatt mit seinem innern, längsten Rande parallel zur Wirbel- 
säule, ca. 7 cm von den Dornfortsätzen entfernt, und erstreckt sich von 
der zweiten Rippe bis zur achten Rippe herab. Der äußere Rand (Fig. 
70 Nr. e) ist verdickt; wulstig aufgetrieben, und steigt steil von dem 
unteren gerundeten Winkel des Schulterblattes (Fig. 70 Nr. 6) in die Höhe. 
Der obere Rand, der mit dem inneren einen scharfen Winkel, den oberen 
Schulterblattwinkel (Fig. 70 Nr. 7), bildet, fällt gegen die Gelenkpfanne 
ab, welche eiförmig so angebracht ist, daß ihre Fläche etwas nach vorn 
und aufwärts ragt. Dieser obere Rand würde bis zur Gelenkpfanne zu 
verfolgen sein, wenn nicht gerade hart an der Pfanne ein platter, 
starker, hackenförniig nach vorn gekrümmter Muskelfortsatz entspränge, 
wegen einer entfernten Ähnlichkeit mit einem Rabenschnabel Raben- 
schnabelfortsatz (Processus comßoidezzs, Fig. 69 Nr. 10)1 genannt. Sein 
stumpfes Ende ist leicht unter dem Schulterblattende des Schlüsselbeines 
als ein harter Knopf zu fühlen. Hat man einmal durch Zufühlen diese 
Stelle erkannt, so wird bei mageren Menschen der Einfluß des Fortsatzes 
auf die Form der Schultergegend leicht zu erkennen sein, gerade so wie 
beim muskelstarken Mann, dessen Deltamuskel an der entsprechenden 
Stelle durch den darunterliegenden Knochenfortsatz herausgedrängt ist. 
An dem unteren Winkel (Fig. 70 Nr. S), entspringt der große 
runde, etwas weiter oben und außen, der kleine runde Armmuskel. Bei 
schlechter Haltung hebt sich dieser Winkel von der hinteren Thoraxwand 
stark ab und ist wegen seiner Umhüllung mit Muskeln als ein rbndlicher 
und beweglicher Vorsprung leicht zu erkennen. Aber auch bei der 
strammen Haltung, läßt er sich noch entdecken. Man vergleiche an der 
Fig. 2 S. 22 und F ig. 75 S. 141 die verschiedenen Stellungen des Schulter- 
blattes an dem Brustkorb. 
Die hintere Fläche des Schulterblattes wird von einem Kamm, der 
Schulter gräte (Spina scapulae) 2, in zwei ungleiche Teile getrennt. Diese 
Gräte entspringt an dem inneren Schulterblattrande aus zwei Schenkeln, die 
ein sanft ansteigendes, kleines dreiseitiges Feld (Tuberculuvn spinae) begrenzen 
(Fig. 70 Nr. 11), das alsleichte dreieckige Vertiefung bei dem Mann und 
1 Schulterhacken oder Haclaenfortsatz. (Proccssus coracoideus heißt rabenähn- 
licher. Fortsatz; dieser Fortsatz sieht weder einem Raben, noch dem Schnabel eines 
Raben gleich. Es giebt keine Raben mit hackenförmig gekrümmten Schnäbeln.) 
2 Spina scapulae Schultergrat oder Grat. Grat heißt im Ober- oder Nieder- 
deutschen jede scharfe Kante eines Dinges (Grathobel, Gratbohrer, Grattier [Gemse, 
weil sie auf hohen Gebirgekämmen sich aufhält]). 
	        
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