der Gliedmaßen.
Skelet
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2) aus dem Oberarmknochen;
3) aus den beiden Vorderarmknochen und
4) aus dem Knochengerüste der Hand.
Alle diese Teile sind durch Gelenke beweglich miteinander verbunden.
Der
Schultergürtel.
Der Schultergürtel vermittelt die Verbindung des Armes mit dem
Thorax und besteht aus drei Abschnitten: 1) dem Schlüsselbein, 2) dem
Schulterblatt und 3) dem Thorax selbst. Der Thorax oder der Brustkorb
bildet das centrale Glied und an diesem wieder das Brustbein, das dessen
festen Punkt darstellt. Schlüsselbein und Schulterblatt sind unter sich
und mit dem Thorax gelenkig verbunden. Der Schultergürtel ist so or-
ganisiert, daß das Schulterblatt unter sicherer Führung durch das
Schlüsselbein sehr leicht die verschiedensten Stellungen einnehmen kann.
Das Schlüsselbein (Olavicztla, Fig. 69 Nr. 1, 2 u. 4) ist ein leicht
CIJ-förmig gekrümmter Knochen, dessen dickes Ende mit der Handhabe des
Brustbeins verbunden ist (Fig. 69 bei Nr. 1 u. 2), während das abgeflachte
Ende mit dem Schulterblatt zusammenhängt. Das Brustbeinende der
Clavicula ist nahezu viereckig und mit einer sattelförmig erhöhten Ge-
lenktläche versehen, deren eine Hälfte in der Gelenkpfanne des Brustbeins
sitzt (Fig. 69 Nr.1), während die andere Hälfte darüber hinausragt. Der
obere Rand des Brustbeins (Fig. 66 BXS S. 115) erhält dadurch eine
vertiefte Lage, und die vordere Halsgrube, welche unmittelbar über der
Brustbeinhandhabe liegt, wird am Lebenden von drei Knochenenden be-
grenzt. Die Richtung des Schlüsselbeingelenkes ist schief von oben nach
unten und außen gerichtet. Wird der Arm stark nach hinten gezogen,
so entfernen sich die Gelenktlächen etwas voneinander und die Haut
sinkt dazwischen rinnenartig ein. Das Schulterblattende des Schlüssel-
beines ist von oben nach unten iiachgedrückt und ebenfalls mit einer Ge-
lenkiiäche, für die Verbindung mit dem Akromion, versehen (Fig. 69 Nr. 4).
Der vordere Rand dieses Endstückes ist in einem sanften Bogen ausge-
schnitten. Das Mittelstück ist nach vorn konvex, aber dabei läßt es
deutlich eine vordere lilläche erkennen, die sich durch eine scharfe gegen
das Brustbein ansteigende Leiste von der oberen Fläche abhebt. Diese
Kante rührt von dem Ursprung des Brust- und des Deltamuskels her.
Das Schlüsselbein liegt unmittelbar unter der Haut und bildet die Grenze
zwischen Hals und Brust, die deutlich sichtbar ist, namentlich bei Männern.
Bei den Frauen wird durch das Fett der scharfe Kontur mehr verwischt und nur
die sanfte Biegung deutet auf die darunterliegende Brücke zwischen Brustkorb und
Arm. Überdies ist bei Frauen das Schlüsselbein in seiner äußeren Hälfte nicht so
scharf gebogen, überhaupt nicht so scharfkantig, wie bei dem Mann. Bei Leuten
aus der arbeitenden Klasse ist es dicker und kantiger. Auffallend sind die indivi-
duellen Schwankungen seiner Form von dem plumpen kaum leicht gebogenen
Balken bis zur schöngeschwungenen Knochenspange. Die Konstruktion des Brust-
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