Dritter Abschnitt.
schein kommt. Er ist ein Träger der Nasensehleirnhaut, wie jene eingerollten Knochen-
plättchen, die man Nasenmuscheln (Oonchae) nennt.
Unterkiefer (lllandibula, Fig. 46). Alle die bisher besprochenen
Knochen des Schädels sind fest miteinander verbunden, der Unterkiefer
allein ist beweglich und zwar durch ein echtes Gelenk an der unteren
Fläche des Felsenbeines. Schon durch seine Beweglichkeit wird er zu
einem der bedeutungsvollsten Knochen des Gesichtes. Bei dem Sprechen,
Kauen und bei der Mimik spielt er eine Hauptrolle. Er ist halbelliptisch
gebogen, der untere Rand stellt eine feste, überall durch die Haut hin-
durch sichtbare Grenze des Gesichtes dar. Der obere Rand tragt 16
Zähne. Hinter dem letzten Mahlzahn steigt auf jeder Seite ein Fortsatz
in die l-löhe: die Äste des Unterkiefers (Fig. 45 Nr. 2). Der mittlere
--9 Scheitelbein.
"10 Schläfenlinie.
"11 Schläfenbein.
"13 Großer Keil-
beinfiüge].
.4; Jochbogen.
" Wangenbein.
111 Warzenfortsatz.
15 Aufsteigender
Unterkieferast.
45 Unterkiefer-
Winkel.
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Fig. 45. Schädel eines Europäers mit hohem Nasenrücken
1. Stirnbein. 2. Stirnglatze.
bogenförmige Teil des Unterkiefers heißt im Gegensatz zu den Ästen der
Körper (Fig. 46 Nr 1). Man kann sagen, der Körper endige am Unter-
kieferwinkel (Fig. 46 Nr. 11); dort geht der untere Rand in den hinteren
Rand über. Jeder Ast zerfällt oben durch einen halbmondförmigen Aus-
schnitt, die Incisur, in zwei Fortsätze; der hintere stumpfe trägt einen
überknorpelten Gelenkhöcker es ist der Gelenkfortsatz des Unter-
kiefers (Processus condyloideus, Fig. 46 Nr. 4) der vordere läuft dreieckig
in eine stumpfe Spitze aus, stellt eine zur Insertion des Sehläfenmuskels
dienenden Knochenhaeken dar und wird Kronenfortsatz (Proaessus coron-
videus, Fig. 46 Nr. 6) genannt; er ist bei dem Neugeborenen kaum be-
merkbar. Die Sehne des Sehläfenmuskels umfaßt den Kronenfortsatz,
um den Unterkiefer mittels dieser Hebelstange gegen die oberen Zahn-
reihen hinaufzuziehen.