Volltext: Klassischer Skulpturenschatz (Bd. 4)

ERLÄUTERUN GEN 
ZU 
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Paeoizzos von Müde. H. Hälfle du: V. yalu-li. v. Clzr. 
Grierlzisclze ßmst. Zllarmorslafzze der Nike. 
Unsere Tafel giebt die unzweifelhaft richtige Ergänzung 
der gefundenen Fragmente durch Rich. Giüttner. Die Sieges- 
göttin ist schwebend aufgefasst mit ausgebreiteten Flügeln 
und segelartig geblähtem Mantel, während der Adler zu ihren 
Füssen 2. T. plastisch, z. T. bloss in Farbe aus dem Stütz- 
block gebildet, lediglich als Symbol der Luft erscheint. Die 
originalen Fragmente sind in den untenstehenden Vignetten 
gegeben. Nach der Inschrift an der dreiseitigen Basis war 
die Statue ein KVeihgeschenk, welches die Naupaktier aus 
dem Zehnten der Kriegsbeute vor dem Zeustempel errichteten, 
und es kann deshalb nur an Ereignisse der ersten Periode 
des peloponnesischen Krieges und für die Entstehung des 
Werkes nur an die Zeit um 420 v. Chr. gedacht werden. 
Die Abhängigkeit des Meisters von Phidias ist nicht zu be- 
zweifeln. Im Museum zu Olympia. 
Marmor. Ueberlebensgross. 
zeigt, darstellen. Die Gruppe, wie auch die Kreuzabnahme 
aus zu kleinem Blocke etwas planlos gearbeitet, musste natür- 
lich unvollendet bleiben, und wurde hundert Jahre später in 
einem unterirdischen Raume entdeckt, um schliesslich im 
Hofe des Palazzo Rondanini auf dem Korso in Rom auf- 
gestellt zu werden 
Carraxischer Marmor, Lebensgross. 
574 
Andrea C0niuccz' gen. Sansovino. 1460-4529. Florm- 
tirzirclze Kunst. Die Taufe Clzrixti. 
Die Art seines Lehrers Verrocchio durch Anlehnung an 
die Antike und Donatello mildernd, schuf Andrea in unserer 
Gruppe eines seiner schönsten XVerke. 1500 begonnen, 
später von V. Danti vollendet. Ueber dem Ostportal des 
Baptisteritxm zu Florenz_ 
Marmor. Ueberlebensgross. 
572 
Unbekannter Mezlvler. V. 7mm. zu C1112 Grivräifflie 
Kunsl. Sag. Heslia Giustiniani. 
Das verlorene Original der vorliegenden archaistischen 
Kopie vom Anfang der Kaiserzeit ist in" die Zeit unmittelbar 
vor Phidias zu setzen. Der Gegenstand der Darstellung 
erscheint unsicher, und es kann nur als zweifellos gelten, dass 
es sich um ein Tempelbild (Kultbild) einer Göttin handelt. 
Aus der Sammlung Giustiniani in das Museo Torlonia gelangt. 
Marmor. Lebensgross. 
573  
Michelangelo BZJOIMZVOZIÄÄ 1475-1564. Flowntinixrlze 
jYzmst. Pielä. 
Die Pieta wurde von dem Künstler in seinen letzteren 
Lebensjahren, wie es scheint gleichzeitig mit der Keuzab- 
nahme des Doms zu Florenz, begonnen, und sollte Maria, 
welche stehend den aufgerichteten Leichnam des Erlösers 
575 
Pancraz Laßenwoä 1492_15ö3. Dautsrlze zYunsl. Da: 
Gänseznänzzclzen. 
Das hübsche ISrunnenfigürchen stellt eine der letzten 
Leistungen der kurzen Blütezeit Nürnberger Bronzekunst dar, 
welche vierzig Jahre später der Brunnen des Benedict Wurzel- 
bauer bei St. Lorenz schon stark im Sinken zeigte. Auf 
dem Marktplatz hinter der Frauenkirche in Nürnberg. 
Bronze. Halbe Lebensgrösse. 
576 
AZexLZHdZV Tfllßßßl, 1744-1793, Deulxrlze lfunst. Mar- 
nzorbüsle Gortlzer. 
Der überaus thätige Schweizer Meister, welcher als der 
bedeutendste Konkurrent G. Schadow's in der Wieder- 
erweckung der Plastik gelten kann, fertigte die Büste Goethes 
mit jener Herders in Rom i,  1787. Grossherzogliche 
Bibliothek zu Weimar. 
Marmor. Lebensgross. 
de: Pazonias. 
Skulplurenrchafz
	        
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