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Unögkannfgyf Mgjglgyß, Anfl V]. yalzrh. v. Clzr. Arclzaisclz-
griechische Äümst. Die Metaßen des T ezupelr C von Selinunt.
Nach glaubwürdiger Ueberlieferung (Antiochus bei Thuky-
dides VI. 4, 2) wurde Selinus um 628 gegründet, und man
darf daher die dem Stile nach altertümlichsten der Metopen,
welche in den Ruinen von Selinus und Siciliens überhaupt
gefunden wurden. samt dem Tempel C, dem sie angehörten,
in das erste Halbjahr-hundert des Bestehens der Stadt setzen.
Ein weiteres Herabrücken der primitiven Arbeiten stünde
auch mit der Leistungsfähigkeit des übrigen Griechenland
in Widerspruch. Die linkseitige Metope giebt Herkules, welcher
die beiden bei Thermopylä ihr Unwesen treibenden Söhne
der Theia, die Kerkopen, eingefangen hatte und gebunden an einer
Stange (an seinem Bogen) von dannen trug; die zweite Me-
tope Perseus, welcher die Medusa beim Schopf fasst und mit
der Harpe den Kopf durchschneidet. Dass nach der Sage
aus dem Rumpf Pegasus entsprang, ist durch das Flügelpferd
angedeutet, welches die weberzähnigec Medusa an ihren
Schoss drückt. Links von Herkules steht dessen Schützerin
Athene, ebenso wie die anderen Figuren das Gesicht nach
vorne wendend, während die verhältnislosen Beine natur-
widrig im Profil dargestellt sind. Einst polychrom. Museo
Nazionale zu Palermo.
Sicilischer Tuff, Unterlebensgrosse Figuren,
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Angeölzkk Alkamenes, 11. Halme des V. yazm. 21. C1171
Skulpturen vom Westgieäel der Zeurlenzpelx zu Olympia.
Pausanias V. I0. 8 beschreibt, nachdem er den Wagen-
wettkampf des Oinomaos im Ostgiebel geschildert, den Kampf
der Layithen und Kentauren bei der Hochzeit des Peirithoos,
den letzten in der Mitte stehend, neben ihm Eurytion, der
die Deidamia an sich gerissen, dann Kaineus dem Peirithoos
zu Hilfe eilend, anderseits Theseus, mit der Axt gegen die
Kentauren kämpfend, von welchen einer ein junges Mädchen,
ein anderer einen Knaben wegzuschleppen sucht. Die Mittel-
gruppe giebt unsere Tafel, die Anordnung der übrigen
Teile des Giebels zeigen Treus Rekonstruktionen in unten-
stehenden Vignetten. Unhaltbar aber erscheint die Zuteilung
der Gruppen an Paeonios (Ostgiebel) und Alkamenes (YVest-
giebel), bezüglich deren Pausanius von seinem Führer falsch
berichtet sein muss. Denn diese beiden hervorragenden
Schüler und Gehilfen des Phidias konnten nur in der Art
der Parthenonskulpturen gearbeitet haben, deren Spur man
in den olympischen Giebelgruppen vermisst, während die
bezeichnete Nike des Paeonios von Olympia sie durchaus er-
kennen lässt. Die Inschrift der letzteren spricht auch nur
von den Akroterienfiguren, nicht von einem Tympanon des
Paeonios am Jupitertempel. Wollen wir nicht an Künstler
von Elis selbst denken, so liegt es am nächsten, dass die
Gruppen, zweifellos aus einer und derselben Werkstatt her-
vorgegangen, ebenso mit dem Atelier des Ageladas zusammen-
hängen, wie die Parthenonskulpturen mit jenem des Phidias
(Treu, Lange, Studniczka, Collignon). Museum zu Olympia.
Marmor- Ueberlebensgross.
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Unbekannter Meister. ]._7üll1'Ä.1l.Cll7'. Hellenixtirclze Kunst.
Die sagen. exyuilizzirclze Venus.
Die gegebene Deutung der Statue als Venus ist freilich
unhaltbar, denn es handelt sich vielmehr um ein sich zum
Bade anschickendes Mädchen, welches um das Haar trocken
zu halten, dasselbe mit einer Binde umschnürt. Dazu wird
an ein mit dem ägyptischen Kult der alexandrinischen Zeit
verbundenes Bad gedacht werden müssen, da der auf einem
Toilettenkästchen (P) stehende Krug, welchen das abgelegte
Gewand zum Teil bedeckt, von der Uräosschlange umwunden
erscheint. Gefunden 1874 in der Villa Palombara auf dem
Esquilin. Im Konservatorenpalast zu Rom.
Marmor, Lebensgross.
568
M 2'710 da FZÄTOZZ. I4jI-_I484. Flarenlinisclze Kunst. [llarnmr-
gmb der Grafen Ugo v. T asrana.
Markgraf Uberto, der natürliche Sohn des KönigS Ugo
von Italien, war keineswegs Markgraf von Magdeburg oder
Brandenburg oder, wie die Inschrift ihn nennt, von Anderburg,
sondern ein Italiener und Markgraf von Toscana, wie auch
sein Sohn Hugo, den Dante (Parad. XVI) als den gran
Barone nennt. Sein Todesjahr wird auf dem Sarkophag mit
den Worten Obiit aEo salutis millesimo E XII kal. Ianuarias
angegeben. Das Denkmal wurde nach der unteren Inschrift
als rvetustate contritumc erneuert 1481. In der Badia zu
Florenz.
Marmor. Unterlebensgrosse Figuren.
569
Michelangelo Buonarotti. 1475-1564. Flvrmlivzisrbe
Kunxt. Die K reuzabnalune.
Zu den letzten WVerken des Meisters gehörig, blieb auch
die Kreuzabnahme. wie so viele Werke Buonarottis unvoll-
endet, Im hohen Grade eindrucksvoll, verletzte es wohl die
Besteller durch starke Verhältnisfehler, worunter z. B. die
viel zu kleine Magdalena auffällig genug ist. Das Werk
scheint auch dem Meister nicht entsprochen zu haben, denn
er schlug es in Stücke, und seine Freunde erlangten mit
Mühe die Erlaubnis, es durch Calcagni wiederherstellen zu
lassen. Seit 1722 im Dom zu Florenz.
Carrarischer Marmor. Ueberlebensgross.
S70
yokann Golzyryied Sakadow, 1764-1850. DeutsclzejYunst.
Marmozgrvzppe rierPrinzessinen Luise und Friederike von
Merklmburg-Strelitz.
Nach der Inschrift am Plinth entstand das schöne Werk
dieses Bahnbrechers der modernen Plastik im II. Regierungs-
jahre des Königs Friedrich Wilhelm von Preussen, somit
1797. K. Schloss zu Berlin.
Carrarischer Marmor. Lebensgross.
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ÄWY- 1? 31
Der Weslgieöel des Zeuxtezlzpels zu 001117111-
A TREIPS erst? Anordnung. B
Rekoustruiert zum ADOLF TRE U.
TREUE neueste Anordnung.
Skuljßturenschatz 3d.