ERLÄUTERUN GEN
ZU
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Unäekanrzier jlleisier. IV. yazlm. w. Clut Grieclzixclle lfmzxf.
Marnmrxtalue des Anzzkreozz.
Die Bezeichnung der Statue als Anakrcon ist durch eine
mit dem Namen bezeichnete Büste mehr als wahrscheinlich.
Die Arme, obwohl in der unteren Hälfte ergänzt, wie der
lauschenrl geneigte Kopf lassen nicht zweifeln, dass der Mann
im Leierspiel begriffen dargestellt War, auch erscheint (las
gleiche Gewandmotiv an einer leierspielenden Muse. Das
Geschlechtsglied ist infibuliert, was bei gymnastischcn
Kämpfern, Sängern und Schauspielern vorkommt und auf
medizinische Gründe zurückgeführt wird. (Vergl. Friederichs-
Wolters, Die Gipsabgüsse antiker Bildwerkc, Nr. 1305.)
Replik aus der ersten Kaiserzeit, 1835 am Monte Calvo im
Sabinerland gefunden, und aus dem Besitz Borghese in die
Glyptothek Ny-Carlsberg gelangt.
Marmor. Lebensgross.
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AndVßd dälfß 1435-1525. Flormlzäzisrlze ffnnst.
Die Begegnung der kh. Frarzcisrus und Dowinirzas.
Die beiden Ordensstifter, im Kniestück in ein halbbogen-
förmiges Tonnengewölhe gesetzt, umarmen sich begrüssend
in einer Innigkeit, Welche das Vorbild Fiesoles nicht ver-
kennen lässt, während Andrea in der charakteristischen Aus-
bildung der Köpfe und Hände an Verrocchio, in dem Fluss
der schönen Gewänder an Fra Bartolommeo gemahnt. Das
Werk stammt aus der Spätzeit des Meisters und beweist
dessen Fähigkeit, auch im Alter noch den Fortschritten der
Horentinischen Kunst um die Wende des Jahrhunderts zu
folgen. In der Loggia von S, Paolo zu Florenz.
Terracotta, farbig glasiert. Unteriebensgross.
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Unäekannter Meisier. I]. 7mm]. v. Chr. ffellenistisrlze
lfumt. Brozzzcxrnlue eine: Famtkiivzjßrs.
Wir haben es hier mit einer Bildnisßgur hervorragend
realistischer Art zu thun, wahrscheinlich von dem Modell selbst
zum bleibenden Ruhme seiner Siege geweiht. Das Gesicht mit
dem rohen Ausdruck zeigt noch die Spuren des Wettkampfes
nicht bloss in den gequetschten Ohren mit den blutenden
lIautrizen, sondern auch in der einseitigen Geschwulst des
Gesichtes und in dem teilweise wie durch Blut zusammen-
geklebten Schnurrbart. Die muskulösen Arme sind vorne
mit dem Cästus, dem Fechthandschuh, bekleidet, der mit einer
Deutlichkeit geschildert ist, die über dessen Gestalt und An-
bringung keinen Zweifel lässt. 1884 an der Via Nazionale
in Rom gefunden, gelangte die Statue in das Museo delle
Terme in Rom.
Bronze (der marmorne Sitzblock modern). Lebensgross.
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ltiazst. Der gzytässelle Sklave.
Die cosa divina, wie Vasari mit Recht die beiden für das
Juliusgrab bestimmten Sklaven nennt, ist ihrer genaueren
Entstehungszeit nach unbekannt. Wir wissen nur, dass der
Künstler, nachdem das Grabdenkmal seine letzte die Pfeiler-
sklaven ausschliessende Reduktion erfahren, den sterbenden
und gefesselten Sklaven, welche allein von einer Reihe gleich-
artiger Gestalten vollendet waren, dem Roberto Strozzi zum
Dank für Wart und Pflege während einer Krankheit schenkte,
und dass dieser sie nach Frankreich brachte. Ihre Beurteilung
kann freilich nur dann eine gerechte sein, wenn man sich
vergegenwärtigt, dass sie als Vorsatzstüeke von Pilastern ge-
dacht waren und sich somit den letzteren anpassen mussten.
Im Louvre zu Paris.
Carrarischei- Marmor. Lebensgross.
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Unöekanrzier Mzkier. 11. yalw. 21. 0m [lelleznlrlisrke
ffmzxt. Dzr xqgx Srlzleifer.
Die Statue gehörte zu einer aus mindestens drei Figuren
bestehenden Gruppe, welche die Bestrafung des Marsyas dar-
stellte, anlässlich des Wettkampfes zwischen Flöte und Leier,
bei Welchem Marsyas den Apoll tötlich beleidigt hatte. Von
der Gruppe existiert der an dem Baum zur Schindung auf-
gehängte Mnrsyas in mehreren Wiederholungen, Der zur
Ausführung des Urteils herbeigezogene Scythe, welcher, wie
ihn unsere Figur giebt, am Boden kauernd das Messer schärft,
während er zu Apoll oder "zu seinem (Dpfer emporblickt, soll
Sogar den Kosakentypus wiedergeben. Vor 1538 in Rom
gefunden, gelangte die Statue in die Uffizien zu Florenz.
Marmor. Lebensgross.
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lfmzst. Die Predigt yallanni: des TYiuferr.
Vasari berichtet, dass Rustici, einer der Nachfolger des
Verrocchio, die Gruppe des lehrenden Johannes, der zwischen
der Statue eines Pharisäers und eines Leviten eine Portal-
bekrönung am Baptisterium zu Florenz bildet. im Auftrag
der Vorsteher der Mercantanti ausführte. Urkundliche Notizen
ergeben, dass der Auftrag 1506 erteilt und auf eine Arbeits-
zeit von zwei Jahren erstreckt wurde, dass aber das Bronze-
werk, von dem Geschiitzgiesser der Signoria von Florenz,
Bernardino da Milano gegossen, erst 1511 über dem Portal,
welches der Opern di S. Giovanni gegenüberliegt, aufgestellt
wurde. Erst 1524 kommt der Rest des sich auf 1200 Fiorini
belaufenden Lohnes für den Künstler zur Auszahlung. Am
Baptistezium zu Florenz.
Bronze. Ueberlehensgross.