ERLÄUTERUNGEN
ZU
487"
492:
487
I. Yalzrlz.
Venus.
Unöekannter Makler.
_Ä'unsz'. Die medireixalze
C hr.
Hellenistisclze
Donatuello. 135'6-
S. Lorenzo.
1466.
489190
Flarentinisrhe lfzzzzxt.
Bronzetküre von
Die Echtheit der am Plinth der Statue angebrachten
Inschrift: KAEOMENHE AIIOAAOAQPOY AGHNAIOZ
EÜQEZEN ist und zwar wohl mit Grund, in Abrede gestellt
worden. Aber die Entstehungszeit der Statue dürfte wenigstens
mit der Lebenszeit jenes Kleomenes, der um 39 v. Chr. für
Asinius Pollio arbeitete, übereinstimmen. Denn weitab von
der Bedeutung der Venus von Milo oder selbst der vatika-
nischen Kopie der Knidierin des Praxiteles geht sie auch
nicht mehr direkt auf das praxitelische Vorbild, sondern
vielmehr auf ein Original der hellenistischen Periode zurück,
welches die Göttin als die Anadyomene darstellte. Aus dem
Besitz der Familie della Valle 1584 in den der Medici iiber-
gegangen, kam die Statue 1584 nach Florenz, Uffizien in
Florenz.
Parischer Marmor. 1,58 m hoch (mit Plinth).
Wir haben zu Nr. 484,15 bereits die Entstehungsdaten der
Sakristeithüren von S. Lorenzo gegeben. Anordnung und
Gegenstände sind auch hier der obenbeschriebenen Thürseite
ganz ähnlich. In der Füllung oben links erscheinen die
Märtyrer Stephanns und Laurentius, im übrigen zumeist
Prophetenpaare ohne unterscheidende lilerkinale, in der unteren
Füllung die Sendung der Apostel. Sakristei von S. Lorenzo
in Florenz.
Bronze. Kleine Figuren.
488
Apgßgnggg und Tauyßzgkaj, I. YaIu-lz. 21. Chr. Hellenistisrke
lfunst. Der sag. Farrzexisrlze Stier.
Die Gruppe stellt die Rache dar, welche Antiope an
Dirke genommen, nachdem sie selbst durch Dirkes Hass den
Tod der Schleifung hätte finden sollen. Denn die beiden
Jünglinge, welche das grausame Urteil an Antiope auf dem
Kithäron hätten vollziehen sollen, stellten sich als die von
Antiope auf der Flucht in die Berge gebornen und bei einem
Berghirten in Pflege gegebenen Zwillinge Zethos und Amphion
heraus, welche natürlich gerne bereit waren, den Tötungs-
befehl gegen Dirke zu kehren. Wir sehen daher beide im
Begriff, diese an den wütenden Stier zu schnüren. Dabei
steht müssig Antiope, und sitzt ein wahrscheinlich den Berg-
gott darstellender Knabe. Ausserdem erinnern ein Hund,
eine Schlange und kleineres Getier, eine Syrinx, Leier und
ein Korb an Berg- und Hirtenleben, wie an eine bacchische
Feier, Die ganz malerisch gedachte Gruppe, nach der
Antiope des Euripides wohl. erst im letzten Jahrhundert
vor Chr. komponiert und wahrscheinlich zum Schmuck eines
freien Platzes von Rhodos bestimmt, wird von Plinius XXXVI.
4,. 21 als das Werk der ohengenannten Künstler aus Tralles
bezeichnet. Wie der Laokuon dürfte es bei der Plünderung
von Rhodos durch Cassius L]. 43 v. Chr. nach Rom gelangt
sein und wurde erst in der Portikus des Asinius Pollio und
dann in den Caracallathermen aufgestellt, wo es 1546 unter
Paul III. gefunden ward. Durch Guglielmo della Porta weit-
gehend restauriert, kam die Gruppe auf Michelangelos Rat
als Brunnenschmuck im Hof der Palazzo Farnese zur Ver-
wendung, um endlich 1786 nach Neapel geschleppt zu werden,
wo sie einige Zeit in der Villa Reale im Freien stand. jetzt
im Museo Nazionale zu Neapel
Marmor. Figuren iiberlebensgross.
491
Mzklzelangelo Bzwnarottz". 1475-1564. Flarentinisclze
lfunst. Äißntazzrznkanzpf Marvzarrelief
Neben der in N13 403 gegebenen xMadonna an der Tföppec
spielt der vKentaurenkampfa unter den vor 1494 entstandenen
jugendwerken des Meisters eine Hauptrolle. Die Anregung
dazu soll Poliziano gegeben haben, der im Hause Medici den
jungen Michelangelo mit der Fabel vom Raub der Deianira
bekannt machte und zur plastischen Wiedergabe aufforderte.
Der genannte Gegenstand ist freilich fast nur an einem tot
im Vordergrunde liegenden Kentauren, einer nackten, von
zwei Männern weggeschleppten Frau in der Mitte und einigen
weiblichen Gestalten links im Hintergrunde zu ahnen, denn
im übrigen tritt uns nur ein Karnpfgewühl nackter Männer im
dichtesten Gedränge entgegen. Museo Buonarotti in Florenz.
Marmor. Unterlebensgross.
492
Unöekavznier MZZISIZT. Ende des XV. yalzrlz. Oäerdeuisrlzv
läuzxl. Dia Vßrkündzlgzzng". Die Vermählung zlzrlz. Katharina.
Das Relief links giebt die Verkündigung in der gewöhne
liehen Anordnung: links Gabriel auf ein Knie gesunken, in
beiden Händen das Spruchband, rechts Maria am Betpult
knieend. Oben schwebt die Halbügur von Gott Vater mit
der Taube. Im Hintergrund gotisches Kammer-Inneres und
ein Maienkrug mit Lilien auf einer Truhenbank. Herkunft
unbekannt. Germanisches Museum in Nürnberg.
Holzrelief. Kleine Figuren.
Das Relief rechts stellt die mystische Vermählung der
h. Katharina dar. Maria, bekrönt, sitzt links auf einer Steine
bank, das nackte Kind auf dem Schoss, welches der vor
ihr knieenden Katharina von Alexandrien, charakterisiert durch
die Turbankrone, den Verlobungsring an den Finger steckt.
[m Hintergrunde halten drei gemalte Engel ein Dorsale.
Mittelschrein eines Altars aus der Katharinenkirche zu Nürn-
berg. Germanisches Museum in Nürnberg.