ER LÄUTERUNGEN
ZU
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UnÖekannter Megsmq V. yallrh. 11. Chr. Ifellenisfisrhe
Kunst. Marnzorkopf des sog. Apollo Giuxtiniani (Paurtaläs).
Der prächtige Kopf mit dem grossartigen, etwas gekünstelt
frisiertern Haar und dem pathetischen Ausdruck, wie er sich
aus den her-abgezogenen äusseren Augenwinkeln und dem
leise geöffneten Mund ergiebt, scheint allerdings auf die
Empfmdungsrichtung des SkopasePraxiteleskreises hinzuweisen.
Furtwängler (Meisterwerke, S, 338) glaubt jedoch in dem
Werke vielmehr die stilistischen Eigenheiten des Kresilas zu
erkennen. Sicher ist nur, dass unser Kopf auf ein bßrühmtßS
Original zurückgeht, da er auch noch in anderen Repliken
sich findet (Apollo Castellani, Marmorkopf aus den Caracalla-
thermen, jetzt im Brit. Museum), und dass er eine, wahr-
scheinlich in hellenistischer Zeit entstandene Marmorkopie
eines Bronzeoriginals ist. Aus der Sammlung Giustiniani in
den Besitz des Grafen Pourtales und aus diesem in das Brit.
Museum gclangL
Marmor. Lebensgross.
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Unbekannter ÄIWZSÄZV, Anfang" des XII]. Yalzwlz. Französixclz:
Kunst. [Öünung Mariczzs, T ympananrelzlf.
Unser Bild giebt ausser dem Tympanon noch den inneren
Streifen der Bogenlaibung mit elf musizierenden, räuchernden,
Palmen, Blumen und andere Opfergaben tragenden Engeln.
Im Tympanon ist die Scene nach der Krönung Mariens dar-
gestellt. Auf dem Doppelthron sitzt rechts Christus mit
Krone und Buch, die Rechte in segnender Gebärde, links
Maria mit Krone und Scepter, die Linke zum beseligten
Gesichte erhebend. Beiderseits steht je ein räuchernder und ein
leuchtcrtragender Engel. Vom Mittelportal der Westfassade
der Kathedrale zu Laon.
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Dülltllßllü. .1386-I4ö6. Florenlinixolze Kunst. Brnnzetküre von"
S. Lnrenzo.
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Agesandros, Polydoros u. Aikenodoros. 11.4. YIWÄ
11. Clzr. Hellenistixclze Kunst. Marnzorgruppe de: Zlrwkvlm-
Obwohl über das Werk der drei obengenannten rhodischen
Künstler seit Winckelmann und Lessing eine umfängliche
Litteratur vorliegt, ist über die Entstehungszeit nicht völlige
Sicherheit erlangt worden. Wahrscheinlich anlässlich der
Plünderung von Rhodos durch die republikanische Armee des
CaSSiuS 43 v. Chr. nach Rom gelangt, stammte es spätestens
aus dem Anfang des I. Iahrh. v. Chr. (Hiller von Gärtringen,
die Zeitbestimrnung der rhodischen Künstlerinschriflen. jahrb.
d. arch. Inst. IX. 1894) Der bekannte Mythus, schon vor
Vergil behandelt, zunächst von Euphorion in Antiochien unter
Antiochus d. Gr. 224-187 v. Chr., lässt den troischen
Priester Laokoon, als er bei dem scheinbaren Abzug der
Griechen im Poseidontempel ein Opfer darbrachte, samt seinen
Söhnen am Altare selbst von zwei Schlangen gelötet werden,
die Poseidon zur Strafe für eine frühere Tempelentweihung
gegen ihn ausgesandt. (Vgl. Servius zu Vergil Aen. II. 201).
Die Gruppe wurde 1506 in der Vigna des Felice de Freddi
bei S. Pietro in Vincnli gefunden und ist mit der von
Plinius XXXVI. 37 als das im Palast des Titus (Aurea domus
des Nero) befindliche Werk erwähnten identisch. Der erhobene
Arm des Priesters ist falsch ergänzt. Vatikan, Rom.
Marmor. Ueberlebensgross.
Die Ausführung der Sakristeithüren von S. Lorenzo wurde
im Februar 14.37 bei Donatello bestellt, der Auftrag aber 1441
wieder zurückgezogen, weil der Künstler die Arbeit noch gar
nicht begonnen hatte. In der That finden wir den Künstler erst
in seinen letzten Lebensjahren damit beschäftigt.
Der im einzelnen nicht völlig aufgeklärte Inhalt der zehn
Füllungen, von welchen jede zwei stehende männliche Relief-
figuren darstellt, ist auf Johannes den Täufer, die Apostel,
v Propheten, Evangelisten und Kirchenlehrer bezüglich. Sakristei
von S. Lorenzo in Florenz.
Bronze, Kleine Figuren.
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Unöekanntw Mezsier. Anfang des XVI. Yalzrlz. Deulsrlze
Kunrt, jllaria Schutz.
Maria mit hohem Diadem und weitem Krönungsmantel
stehend, hält in beiden Armen das nackte Iesuskind, welches
einen kleinen Reichsapfel in der Rechten trägt. Beiderseits
schwebt je ein Engel, das flatternde Pluviale der Nothelferin
emporhaltend, unter dessen Schutz sich die unten knieenden
Stände zusammendriingen, und zwar links die Repräsentanten
der geistlichen Stände: Papst, Kardinal, Bischof, Mönche und
Nonnen, rechts die weltlichen Stände: Kaiser, König, Herzog,
Ritter und Bürger mit ihren Frauen. Dom zu Olmütz.
Stein. Hauptfigur lebensgross.