ERLÄUTERUNGEN
ZU
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Unöeleannler Mezster. Ende de: IV. 711ml. 11. cm.
Grieclzirelze Kzmrt. Marnzorstalzee Alexanders der Großen.
Die Bestimmung der Statue als Alexanderbildnis ist zwar
traditionell und durch die Aehnlichkeit des Gesichtes mit den
Alexandertypen auf den Münzen des Königs Lysimachus von
Thracien bis zu einem gewissen Grade begründet, aber
keineswegs völlig gesichert. Der Kopf war übrigens nie von
der Statue getrennt. Die moderne Ergänzung der Arme hat
freilich den Sinn des Ganzen schwer geschädigt. Denn an
einen Athleten, der sich das Bein salbt, ist schon der bei-
stehenden Rüstung wegen nicht zu denken. Anderseits wäre
auch das Anlegen von Beinschienen für eine Königsgestalt
ebenso unpassend wie bei der gesicherten Kopfhaltung schlecht
motiviert. Wahrscheinlich war der rechte Unterarm über den
rechten Oberschenkel, der linke gekreuzt über den rechten
gelegt, entweder ohne Attribute (H. L. Urlichs) oder mit
kurzen Speeren in den Händen (H. Brunn), wobei Brunn in
ansprechender Weise das Motiv einer Heerschau (oder
Schlachtenleitung?) zu Grunde legt. Dass die in römischer
Zeit entstandene Replik auf ein Lysippisches Vorbild zurück-
geht, ist möglich, aber unerweislich. Vormals in Palazzo
Rondanini in Rom, jetzt in der Glyptothek zu München.
Parischer Marmor. 1,81 m hpch.
zu Florenz) oder in den knienden Engeln am Sakrament:
Tabernakel des Doms zu Lucca seine besten Horentinischei
Zeitgenossen erreicht, giebt auch in unserer thronendei
Halbßgur der Madonna ein realistisch empfundenes Werl
von hoher Bedeutung. In S. Trinitä zu Lucca.
Marmorrelief. Lebensgross.
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Fzzzßpo Pafadzinz: 1' 1614. Florentinisclze lfzemt. Aus den.
Friese der sieben Barmlzerzzcgkeiten,
Wir haben bereits zu Nr. 225 bemerkt, dass der mut-
masslich von Giovanni della Robbia 1520-1528 hergestellte
Fries, von welchem wir den Besuch der Kranken bereits
gebracht haben, durch Fil. Paladini mit der Darstellung del
Tränkung der Durstigen 1585 seine Vollendung gefunden".
habe. In der beistehenden Vignette ist die ganze Scene
gegeben, in unserer Tafel das Mittelstück. An dem Ospedale
del Ceppo zu Pistoja.
Farbig unglasierte Terracotta. Kleine Figuren.
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NaCfl BUÄZIZOS, I]. Ynlzrlz. v. Clzr. Grierhiszlze Kimsl. Der
AÜzabe mit der Gans.
Plinius N. H. XXXIV, 85 erwähnt eine Bronzegruppe
(vielleicht Brunneniigur) des Boöthos unserer Darstellung in
Bronze. Der Künstler ist wohl identisch mit jenem Boöihos,
von dem sonst andere Werke gerühmt werden (Pans. V. I7, 4.
Anthol. Gr. III. 92. 9, 10) wie mit jenem, den eine auf Delos
gefundene Statue des Antiochus IV. Epiphanes (175-164
v. Chr.) nennt. (W. Helbig, Führer durch die öffentlichen
Sammlungen klass. Altertiimer in Rom, Nr. 514.) Marmor-
replik aus römischer Zeit, von welcher geringere Wieder-
holungen in der Münchener Glyptothek und anderwärts vor-
kommen. Gefunden I74I in Rom an der vom Lateran nach
S. Croce in Gerusalemme führenden Strasse. Stanza del Fauno
des kapitolinischen Museums, Rom.
Marmor". Lebensgross.
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MQZSZVO ROLZIVZQO, T lzälzg" um 1500. Spanische Äienrt,
Halzschnitzwerk mit einer Szene aus der Eroberung von
Gnznada.
Ausser seiner Mitarbeit unter den sechs Meistern des
Ildefonsoaltars der Kathedrale zu Toledo von 1500 ist
Meister Rodrigo hauptsächlich durch sein 1495 Vollendetes
Chorgestühl derselben Kathedrale bekannt, dessen Reliefs
die Einnahme von Granada zum Gegenstande haben. Unser
Relief zeigt die Annäherung der Königin Isabella und eines
Kardinals an eine brennende Burg. Kathedrale von Toledo.
Holzrelief. Kleine Figuren.
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Anlon Pilgmm, 11. Hälfte des 1;. yaam. Deutsche Kunst.
Selbstbilzlni: des Künstlers.
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Mßllßü Civitale. 1435-1501.Oberitalienisrhe KunxLMadanna
da: IHM! stillcnd.
Der auch als Architekt und Dekorateur thätige Luccheser
Meister, welcher in dem Relief der Fede (Museo Nazionale
Der Brünner Meister ist in Halbfigur wie aus einer mit
Läden halbverschlossenen Luke vorgebeugt dargestellt, mit
Barelt und Pelzschaube bekleidet, den Zirkel in der Rechten
haltend. Oberhalb auf einem Schildchen ein Steinmetzzeichen,
unterhalb die erneuerten Buchstaben M. A. P. (Meister
Anton Pilgram Vom Orgelchor an einer der Längswäncle
der Wiener Stephanskirche.
Steinrelief. Lebensgross.
Teil des Friese: der siellm Barmherzigväeiten am Osjzdale del Cepja in PzZvtoia.
Skulpturenschatz III