Volltext: Klassischer Skulpturenschatz (Bd. 3)

ERLÄUTERUNGEN 
ZU 
325- 
325 
Unöeleannler Mezster. Ende de: IV. 711ml. 11. cm. 
Grieclzirelze Kzmrt. Marnzorstalzee Alexanders der Großen. 
Die Bestimmung der Statue als Alexanderbildnis ist zwar 
traditionell und durch die Aehnlichkeit des Gesichtes mit den 
Alexandertypen auf den Münzen des Königs Lysimachus von 
Thracien bis zu einem gewissen Grade begründet, aber 
keineswegs völlig gesichert. Der Kopf war übrigens nie von 
der Statue getrennt. Die moderne Ergänzung der Arme hat 
freilich den Sinn des Ganzen schwer geschädigt. Denn an 
einen Athleten, der sich das Bein salbt, ist schon der bei- 
stehenden Rüstung wegen nicht zu denken. Anderseits wäre 
auch das Anlegen von Beinschienen für eine Königsgestalt 
ebenso unpassend wie bei der gesicherten Kopfhaltung schlecht 
motiviert. Wahrscheinlich war der rechte Unterarm über den 
rechten Oberschenkel, der linke gekreuzt über den rechten 
gelegt, entweder ohne Attribute (H. L. Urlichs) oder mit 
kurzen Speeren in den Händen (H. Brunn), wobei Brunn in 
ansprechender Weise das Motiv einer Heerschau (oder 
Schlachtenleitung?) zu Grunde legt. Dass die in römischer 
Zeit entstandene Replik auf ein Lysippisches Vorbild zurück- 
geht, ist möglich, aber unerweislich. Vormals in Palazzo 
Rondanini in Rom, jetzt in der Glyptothek zu München. 
Parischer Marmor. 1,81 m hpch. 
zu Florenz) oder in den knienden Engeln am Sakrament: 
Tabernakel des Doms zu Lucca seine besten Horentinischei 
Zeitgenossen erreicht, giebt auch in unserer thronendei 
Halbßgur der Madonna ein realistisch empfundenes Werl 
von hoher Bedeutung. In S. Trinitä zu Lucca. 
Marmorrelief. Lebensgross. 
328 
Fzzzßpo Pafadzinz: 1' 1614. Florentinisclze lfzemt. Aus den. 
Friese der sieben Barmlzerzzcgkeiten, 
Wir haben bereits zu Nr. 225 bemerkt, dass der mut- 
masslich von Giovanni della Robbia 1520-1528 hergestellte 
Fries, von welchem wir den Besuch der Kranken bereits 
gebracht haben, durch Fil. Paladini mit der Darstellung del 
Tränkung der Durstigen 1585 seine Vollendung gefunden". 
habe.  In der beistehenden Vignette ist die ganze Scene 
gegeben, in unserer Tafel das Mittelstück. An dem Ospedale 
del Ceppo zu Pistoja. 
Farbig unglasierte Terracotta. Kleine Figuren. 
326 
NaCfl BUÄZIZOS, I]. Ynlzrlz. v. Clzr. Grierhiszlze Kimsl. Der 
AÜzabe mit der Gans. 
Plinius N. H. XXXIV, 85 erwähnt eine Bronzegruppe 
(vielleicht Brunneniigur) des Boöthos unserer Darstellung in 
Bronze. Der Künstler ist wohl identisch mit jenem Boöihos, 
von dem sonst andere Werke gerühmt werden (Pans. V. I7, 4. 
Anthol. Gr. III. 92. 9, 10) wie mit jenem, den eine auf Delos 
gefundene Statue des Antiochus IV. Epiphanes (175-164 
 v. Chr.) nennt. (W. Helbig, Führer durch die öffentlichen 
Sammlungen klass. Altertiimer in Rom, Nr. 514.) Marmor- 
replik aus römischer Zeit, von welcher geringere Wieder- 
holungen in der Münchener Glyptothek und anderwärts vor- 
kommen. Gefunden I74I in Rom an der vom Lateran nach 
S. Croce in Gerusalemme führenden Strasse. Stanza del Fauno 
des kapitolinischen Museums, Rom. 
Marmor". Lebensgross. 
329 
MQZSZVO ROLZIVZQO, T lzälzg" um 1500. Spanische Äienrt, 
Halzschnitzwerk mit einer Szene aus der Eroberung von 
Gnznada. 
Ausser seiner Mitarbeit unter den sechs Meistern des 
Ildefonsoaltars der Kathedrale zu Toledo von 1500 ist 
Meister Rodrigo hauptsächlich durch sein 1495 Vollendetes 
Chorgestühl derselben Kathedrale bekannt, dessen Reliefs 
die Einnahme von Granada zum Gegenstande haben. Unser 
Relief zeigt die Annäherung der Königin Isabella und eines 
Kardinals an eine brennende Burg. Kathedrale von Toledo. 
Holzrelief. Kleine Figuren. 
330 
Anlon Pilgmm, 11. Hälfte des 1;. yaam. Deutsche Kunst. 
Selbstbilzlni: des Künstlers. 
327 
Mßllßü Civitale. 1435-1501.Oberitalienisrhe KunxLMadanna 
da: IHM! stillcnd. 
Der auch als Architekt und Dekorateur thätige Luccheser 
Meister, welcher in dem Relief der Fede (Museo Nazionale 
Der Brünner Meister ist in Halbfigur wie aus einer mit 
Läden halbverschlossenen Luke vorgebeugt dargestellt, mit 
Barelt und Pelzschaube bekleidet, den Zirkel in der Rechten 
haltend. Oberhalb auf einem Schildchen ein Steinmetzzeichen, 
unterhalb die erneuerten Buchstaben M. A. P. (Meister 
Anton Pilgram Vom Orgelchor an einer der Längswäncle 
der Wiener Stephanskirche. 
Steinrelief. Lebensgross. 
Teil des Friese: der siellm Barmherzigväeiten am Osjzdale del Cepja in PzZvtoia. 
Skulpturenschatz III 
	        
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