Volltext: Klassischer Skulpturenschatz (Bd. 3)

ERLÄU TERUN GEN 
ZU 
319- 
324: 
319 
Unbekannter Meister. Anfang 
Griechische Ifunst. Die Chinzära. 
des 
74m. 
Chr. 
Die monstrose Bildung der Chimära, zusammengesetzt aus 
Löwe, Ziege und Schlange, symbolisiert nach griechischer 
Vorstellung die vulkanischen, vielleicht auch die Gewitter- 
mächte. Sie ist in Syrien zu Hause, angeblich Sprössling 
des Typhaon und der Echidna, von Amisodaros aufge- 
zogen und von Bellerophontes im Auftrag des Königs von 
Karien mit Hilfe des Pegasos getötet. Die Stellung des Un- 
tiers lässt schliessen, dass es zu einer Gruppe gehörte, und 
dass Bellerophontes dabei eine Rolle spielte. Das Tier 
scheint zu erliegen, im Hals der Ziege klafft eine blutende 
Wunde. Die (nachträgliche) Inschrift auf dem rechten Vorder- 
bein des Tieres wie der Fundort berechtigen nicht, das Werk 
als etrurischen Ursprungs zu bezeichnen, ob es aber für das 
ionische Kleinasien in Anspruch genommen werden muss, 
wie dies eine Löwengemme aus Pergamon nahelegt (A. Furt- 
wängler, Jahrb. d. kais. deutschen arch. Instituts, III. 1888, 
S. 195), oder ob es der Heimat der Bellerophontes, Korinth 
oder Sikyon, deren Münzen das Tier zeigen  Amelung, 
Führer durch die Antiken in Florenz. München 1897, Nr. 255), 
angehört, steht dahin. Gefunden 1554 in Arezzo, Museo 
Archeologico, Florenz. 
Bronze. 0,70 m hoch. 
Antonius, die letztere bereits in Nr. 136 gebracht. Unsere 
Iustina reiht sich derselben würdig an, sie scheint sie sogar 
künstlerisch zu überbieten. Die würdige, diademgeschmückte 
und vollbekleidele Gestalt mit dem ernsten Martyrerausdruck 
in dem gesenkten Haupte, trägt die Palme in der Linken. 
In S. Antonio zu Paduac 
Bronze. Lebensgross. 
323 und 324. 
Clzrzlvtoßla Angermeyer. f 163;. Ollerrlculxßlze lähmt. 
Älilnzsrlzranle in EÄfeMÖJin. Azuxenanxirlzt um] [nnenarzxialzt 
der Flügeltlzziren. 
320 
Nach Euiyclnde; Ende de: IV. yazu-b. v. Clzr. Griechische 
Kunxt. Maruzorstalzzette der Yjlclze von Anliorlzia. 
Die vorliegende Statuette ist eine aus römischer Zeit 
stammende Nachbildung des Bronzewerkes des Eutychides, 
eines Schülers des Lysippos, über dessen Bedeutung Be- 
schreibungen (Paus. VI. 2. 6 und Joh. Malalas Chron. XI. 
 p. 276, Ed. Bonn) keinen Zweifel lassen. Die Stadtgottheit 
erscheint in einer Art von topographischer Symbolisierung 
als eine anmutig, wie die Stadt Antiochia selbst auf einem 
Felsen gelagerte Gestalt, die (ergänzte) Mauerkrone auf dem 
Haupt, Aehren in der (ebenfalls nach syrischen Münzen er- 
gänzten) Rechten. Zu ihren Füssen taucht der Flussgott 
(Orontes), die Arme (vielleicht nicht ganz richtig ergänzt) 
erhoben, aus dem Boden, wohl mit Bezug auf den Umstand, 
dass der Fluss nach langem unterirdischen Lauf erst in der 
Nähe des Stadthügels wieder zu Tage trat. Das Werk wurde 
in der Tenuta del Quadara vor Porta S. Giovanni bei Rom 
gefunden. Galerie der Kandelaber im vatikanischen Museum 
zu Rom. 
Griechischer Marmor. Ueberlebensgross. 
Das wundervolle, 1624 vollendete Werk des Weilheimer 
Elfenbeinkünstlers war zur Aufbewahrung der Sammlung 
römischer Goldmünzen bestimmt, welche sich im Besitz des 
Kurfürsten Maximilian von Bayern befanden, und diente 
diesem Zwecke im k. Münzgebäude bis vor 15 Jahren. Die 
beiden Gestalten der Flügelthüren stellen Kaiser Augustus und 
die Allegorie der Münzkunde dar, auf dem Piedestal links 
vom Kaiser liest man: Priscae monumenta vetustatis. Unter! 
halb die Wappen des Kurfürsten und seiner Gemahlin Elisa- 
beth von Lothringen. 
Die Innenansichten zeigen in den ovalen Miitelreliefs die 
himmlische und die profane Musik, als Musen- und als 
l-lirtenchor. Dem erstern entspricht in dem einen oberen 
Relief Apoll, die Tiere mit Geigcnspiel sänftigend, dem 
letzteren in dem anderen Obenbild ein flötender Hirt. Die 
beiden unteren Reliefs zeigen einerseits den Tiber mit einer 
römischen Opferdarstellung, anderseits eine Viktoria- mit 
einem Triumphzug. Die Umfassung ist in Lupislazuli"; aus- 
gelegt Nationalmuseurn, München. 
Elfenbein. 0,42 m hoch. 
3 2 1 
GZÜYMZYMZZ. PZISLUZO. f nach 1328. Alttoskanisclie Kunst. 
Marmorreligf der zYreuzzlgung Ckrixti. 
Zu den bereits gebrachten Reliefs der einstigen Kanzel 
des Doms von Pisa, Nr. 218 die Geburt Christi, Nr. 202 
die Anbetung der Könige, Nr. 238 den bethlehemitischen 
Kindermord und Nr. 254 die Darbringung im Tempel dar- 
stellend, von deren Verwendung die beistehende Vignette 
eine Vorstellung giebt, fügt unsere Tafel ein fünftes Relief, 
den Tod Christi am Kreuze, Bei einiger Flüchtigkeit der 
Ausführung gehört dies zu den markigsten und charakteristi- 
schsten Stücken des ganzen, leider jetzt zerstückten Werkes. 
Aus dem Dom in das Museo Civico zu Pisa verbracht. 
Carrarischer Marmor. 0,80 m hoch. 
322 
Donalello, 1386-1466. Flarentinisclze lümst. Bronzestatue 
der In. Yustina. 
Wir haben von den sieben Bronzestatuen, welche Dona- 
tello mit seinen Schülern zwischen 1446-1448 für den Hoch- 
ahar des wSantM schuf, nämlich Madonna mit Kind, die hh. 
Prosdocimus und Daniel, Ludwig und Justina, Franziskus und 
Iivlzmadcll der eheumligm Kanzel des Dann- zu Pisa. 
Sku (pturensch alz
	        
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