ERLÄUTERUNGEN
ZU
313-
318;
313
Unöekannter Mezkter. Ende
Grieclzisrke Kunst. Der sog. Ares
des IV.
Ludozxisi.
Yahrlz.
Der Kriegsgott ist auf einem Felsen ruhend dargestellt, das
emporgezogene linke Bein am Knie mit beiden Händen fassend,
von welchen die Linke zugleich das Schwert unter dem Griff
hält. Am Felsblock lehnt der Schild, während hinter dem
rechten Bein des Gottes ein Eros kauert, welcher in den (er-
gänzten) Händen Bogen und Köcher trägt. Die letztere Figur
wie einige Ansatzreste an der linken Schulter und weiter unter-
halb verraten das einstige Vorhandensein einer weiteren
Hauptligur an der linken Seite des Mars, wohl Aphrodite.
Das Werk deutet auf Beeinflussung des Meisters von Lysippos
sowohl wie von Skopas. Die Statue wurde zwischen Palazzo
S. Croce und Carnpitelli in Rom gefunden; Nase, rechte Hand,
Schwertgriff, Eroskopf etc. sind moderne Ergänzungen. Museo
Boncompagni in Rom.
Griechischer Marmor. 1,44 m hoch.
317
Gzbvanni Lorenzo Bernim. 1598-1680. lralienisrlze
Kam-t. Apollo und Daplme.
Das im 18. Lebensjahr des Künstlers ausgeführte Werk
stellt die Verwandlung der von Apollo geliebten Daphne in
einen Lorbeer dar. Es zeigt des Rafflnement des Barock auf
einer von feinem Geschmack beherrschten Höhe und galt
seiner Zeit als ein Wunder der Kunst. Wuseo Borghese, Rom.
Marmor. Lebensgross.
314
Unbekannter Makler, Zweite fßilße de: XIII. 711km.
Deutsche Kunst. Stanzen von zwei Stfjrterinnen de: Dom:
von Naumäurg.
Die Bestimmung der beiden hier gegebenen Stifter-innen
ist minder sicher, als jene der beiden Nr. I77 und Nr. 237
dargestellten Stifterpaare, Markgrafen Hermann von Meissen
nebst Gemahlin Regelindis von Polen und Ekkehard II. mit
Gemahlin Uta. von Polen (vgl. Text zu Nr. 278). Es ist
jedoch wahrscheinlich, dass die Nonne links, welche das
geöffnete Buch in beiden Händen hält, die Aebtissin Adelheid
im Kloster Gernrode, die Tochter Dietrich II. und Nichte der
Markgrafen Ekkehard und Hermann von Meissen, 1- 1043,
darstellt. Die Fürstin rechts, welche das geschlossene Buch
in der mantelbedeckten Linken hält (die Rechte ist ergänzt),
könnte Gerburg, Gemahlin des Grafen Dietrich, oder Berchta,
die Gemahlin des Gero von Wettin, Mutter Dietrichs III. und
des Wilhelm von Naurnburg sein. (Vgl. A. Schmarsow, Die
Bildwerke des Naumburger Doms Magdeburg 1892, S. 30, 31.)
Im Dom zu Naumburg a S.
Stein. Ueberlebensgross.
318
Yolzann Gotfried Sckadow. 1764-1850. Dßwlwlw
Kunst. Grabmal der Grafen von der jlfark.
Das Denkmal bezeichnet die Ruhestätte des Sohnes des
Königs Friedrich Wilhelm II. von Preussen und der Gräfin
Lichtenau, Friedrich WVilhelm Moritz Alexander, Grafen von
der Mark, geb. 4. Januar 1779, J,- 1. August 1787. In der
Anlage des 1790 vollendeten verdienstlichen Werkes wie in
dem die Entführung des Knaben durch Hades darstellenden
Sarkophagrelief ist zwar das Ausleben des Zopfstiles nicht
zu verkennen, aber in der Bildnisgestalt auf dem Sarkophag
wie in den drei Parzen in der Denkmalnische verbindet sich
bereits der Klassizismus mit realistischen Zügen. In der
Dorotheenstädtischen Kirche zu Berlin.
Marmor. Lebensgrosse Figuren.
315
Anionio Rossellini. 1427-1478. Florentinisrlie KEmst.
Oberteil vom Grabmal des Filzßpo Lazzari.
Wir haben bereits in Nr 279 das Relief des unteren
Teiles des Lazzari-Grabmals gebracht, von welchem die bei-
stehende Vignette die Gesamtansicht giebt, und dazu die
wichtigsten Daten verzeichnet. Der Sarkophag zeigt die
leicht lesbare Inschrifttafel von zwei Engelkindern gehalten,
während die Gestalt des Rechtsgelehrten auf dem Deckel
ruhend dargestellt ist. Drei Engel halten den darüber ge-
setzten Baldachin, der eine oben knieend, die beiden anderen
auf dem Sarkophag beündlichen anscheinend beschäftigt, die
Gardinen zu öPfnen. In S. Domenico zu Pistoja.
Carrarischer Marmor. Lebensgrosse Figuren.
316
Giovanni della Roäöia. 1469-1527. Florzntinisrlze
Kunst. Taufbecken.
Von dem schönen Taufbecken wurde schon in Nr. I84
die Gesamtansicht mit der Namengebung des Johannes B.
in der Hauptansicht und in Nr. 204 das Relief mit der Geburt
des Johannes gegeben. Unsere Tafel stellt die Erscheinung
des Engels vor Zacharias dar, das erste der sechs Reliefs,
welche die Seiten des sechseckigen Werkes schmücken. In
S. Leonardo zu Cerreto Guidi. Thon, farbig glasiert.
Unterlebensgrosse Figuren.
Skulpturensclmlz III.
Band; Erl.