ERLÄUTERUN GEN
ZU
397"
402;
397
Unßeßannle? M 21.5167", I V. Yahrlz. v. Chr. Grizclzirrlze K unrt.
Die reg. Matteisrhz Amazone.
Da die Notiz des Plinius von den Künstlern, welche mit
einer Amazonendarstellung für den Artemistempel zu Ephesus
konkurrierten, wohl nur teilweise eine thatsächliche Grund-
lage hat, wird man davon absehen müssen, die erhaltenen
Statuen der Art der Museen zu Berlin, des Kapitels, in
Wörlitz, im Vatikan, in Trier und in Dresden nach den
Preisbewerbern zu verteilen. Kaum zweifelhaft aber ist, dass
die Statue des Polyklet darunter die geschätzteste war, und
dass das Berliner Exemplar dem polykletischen Original am
nächsten steht. Diesem aber sind sämtliche Variationen mehr
oder weniger verwandt. Wahrscheinlich war unsere Statue, deren
beide Arme ergänzt sind, nach einer erhaltenen Gemine so
gedacht, dass die Amazone, durch Verwundung geschwächt,
sich mit beiden Händen auf einen Speer stützte, wenn sie nicht
auch, wie beim Berliner Exemplar, die Rechte auf das Haupt
legte. Das einseitig aufgeschürzte und mit dem Zipfel in den
Gürtel gesteckte Gewand lässt auf eine Wunde am linken Bein
schliessen. Der Riemen am linken Fuss diente dem einen
Sporn zum Halt. Unser Werk steht dem polykletischen
Urbilde, an welches jedoch der Kopf gemahnt, jedenfalls
ferner als das Berliner Exemplar: die grössere Schlankheit
und eine gewisse Eleganz, wie das kleinlicher behandelte
Gewand deutet auch auf eine spätere Entstehungszeit. Aus
der Villa Mattei durch Clemens XIV. in den Vatikan gelangt.
Marmor. Lebensgross.
Ruine steht. Die königlichen Abzeichen fehlen allen dreien.
Hinter Maria steht adorierend der kahlköplige Joseph. Untel
dem Eintlusse Dürerscher Holzschnitte entstanden, erscheint
das Werk in der Komposition doch ziemlich selbständig.
Aus der Kirche zu Rodern bei Thann im Elsass. Museum
Unterlinden zu Colmar.
Holzrelief. 0,87 m hoch, 0,99 m breit.
401
GzÄg Sesselsclzrezöer, f mzrlz 1520, Stegfan Godl,
f1539 und Gfegor Löffel", Oäerdeuzirrlze Kunst. Vier
Bronzextatuzn vom Cenatapk Maxinzilianx.
Wir haben von den 26 Bronzestatuen des Cenotaphs
Maximilian I. unter Nr. 12 und 24 die Arbeiten P. Vischers,
und unter Nr, 197 die Gusstücke des Stefan Godl (Graf
Rudolf [Albrecht] von Habsburg, Leopold III. von Oester-
reich, Kaiser Friedrich III. und König Albrecht II.) gebracht
und dazu die geschichtlichen Nachweise über das ganze Werk
gegeben. Unsere Tafel bringt die ersten Statuen rechts,
voran König Chlodwig von Frankreich, gegossen von Gregor
Löffler I555, dann König Philipp I. von Spanien, König
Rudolf von Habsburg, gegossen von Gilg Sesselschreiber vor
ISIS und endlich Herzog Albrecht III., den Weisen, gegossen
von Stefan Godl 1528. Vom Cenotaph des Kaisers Maximilian
in der (Franziskaner) Hofkirche zu Innsbruck.
Bronze. Ueberlebensgross.
492
398 Gzbvanni Bologna. 1525-4608. Italienische mmn.
Unbekanntg? MZ-fzey- AWQWX d" 1]- 71111771- v- C7173 Der Rrmö der Saäinerinnen.
Räänixrlze Kunst. Marmnrkopfainer Barbaren. Sog. Tlzumelinu. Der Römer hält die nackte Entführte, deren Vater am
Der Kopf lässt zwar an die bekannten Keltentypen des Boden kauert, hoch empor. Während des Entstehens der
sterbenden Galliers (Sk.-Sch_ T. 362) und der Gruppe von Gruppe scheint der Künstler zunächst an die Befreiung der
BoncompagnLLudovisi denken, aber doch steht er dem Typus Andromeda durch Perseus gedacht zu haben, aber durch Raff.
der sog. Thusnelda oder Germania devicta in der Loggia dei Borghini belehrt worden zu sein, dass eine derartige Frauen-
Lanzi zu Florenz (Sk.-Sch. T. 50) näher, weshalb man ihn entfuhrung sich näher an die Geschichte des Sabinerinnenraixbes
auch ohne nähere Begründung mit dem Namen von Armins anschliessen liesse, worauf der Künstler den Gegenstand durch
Sohn Thumelicus und der modernen Fabel vom Fechter das am Piedestal angebrachte Relief (vergl. die untenstehende
von Ravenna verbunden hat. Da aber der Kopf mit drei Vignette) noch näher erläuterte. (Baldinucci, Not. de' Prof.
anderen ähnlichen, welche in den Vatikan gelangt sind, auf del disegno VIL, p. 96, Firenze 1778.) In der Loggia dei
dem Forum des Traian gefunden worden ist, dürfte er eher Lanzi zu Florenz.
mit einem Dacischen Siegesmonument dieses Kaisers in Marmor. Ueberlebensgross.
Zusammenhang gebracht werden und mag zu einer
Statue nach Art der gefangenen Dacier vom
Triumphbogen des Constantin gehört haben. Im wen?" -
Britischen Museum zu London,
Marmor. Lebcnsgross.
Giovanni della Roäözkz. 1409-1507. Floren- f", "A Si
tinisch: Kunst. Allegorirclze Gestalten aus den: Barm- Ü 7 i-V
lzerzzgkeiten-Fries. 3 3' "f 21 55g,
Die Friesreliefs der sieben Barmherzigkeiten des i Vhf" E: I1 T;
Giov. della Robbia und Fil. Palladini. von welchen " "f, H?" w", krawg
wir unter Nr. 225, 328, 382 u. 388 Details gebracht
haben, werden von Einzelhguren der Tugenden sie, x
getrennt, welche sich durch eine Umrahmung von arge f" 5:,
reichen Frührenaissancepilastern von den übrigen 7 n, 1
Friesen abheben. Unsere Figuren stellen die Caritas gg," a, 71g:
mit den Kindern und die Prudentia mit Spiegel i"
_Schlange dar. Am Ospedale del Ceppo zu "
15 01a, 3135i! ,k 117g. M. A3, Lax kg
Terracotta, bemalt. j f; m, i; g e; i;
400 ß t,
Unäekannfß? jllezkter. Anfang der XVI. 7mm. "1313 ff T" n i
Oberdeutrrlxe Kunst. Anbetung der Känzge. f: ff
Vor der in einer Ruine sitzenden Maria kniet ril. in; i: 1-91
ein greiser Magier und steht ein zweiter, während
der M91": sich umschauendv "Üch ausserhalb der Zu Nr. 402. Reliejf 110m Sockel der Gruppe des Giov. Bologna.
Klaxs. Skulplurenschatz III. Band,-