ERLÄUTERUN GEN
ZU
379"
3841
379
Unöekannter Meisten. V. 71mm. v. cm. Attixrlze Kumz.
Marmorstatzze der Penelope.
Die trauernde Matrone sitzt, das rechte Bein überge-
schlagen, auf einem Felsblock, das Haupt auf die rechte
Hand beugend, die linke Hand auf den Sitz gestützt. Der
Felsblock wie die rechte Hand sind modern und falsch
ergänzt, denn als Sitz diente einst ein Stuhl wie auch die
Füsse auf einem Schemel ruhten, und die rechte Hand
stützte das Haupt. Die Bestimmung als Penelope, von F.
Thiersch (Epochen der bildenden Kunst (S. 426) herrührend,
ist nicht völlig gesichert, wird aber durch ein Terracottarelief
wahrscheinlich gemacht, auf welchem die Fusswaschung des
zurückgekehrten Odysseus und die Erkennung der Narbe
durch die Amme Eurykleia dargestellt ist. Es bleibt jedoch
immerhin möglich, dass es sich ursprünglich einfach um eine
Grabügur handelte, deren Typus zu der Scene aus der Odyssee
verwendet worden ist. jedenfalls kann unser Werk nicht als
ein Original des V. ]:1hrh., sondern nur als eine Replik der
ersten Kaiserzeit betrachtet werden. In der Galerie der
Statuen des Vatikan.
Marmor. Lebensgross.
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Unbekannte Mister. 11. yßln-a 71. Clzr. Hellenirtisrhe
Kunst. Mawnonrtatuetten einer flirlin und eines Fisrlznu".
Die alte Hirtin mit Fell und Mantel über dem halb-
entblössten welken Leibe, ein Lamm in der Rechten, auf einen
Stab gestützt ausschreitend, gehört zu den genrehaften Standes-
typen, welche in der alexandrinischen Zeit beliebt geworden
sind. Auf dem Esquilin beim Vicolo di S. Matteo gefunden,
jetzt im Konservatorenpalast in Rom.
Marmor. 1,05 m hoch.
Der greise Fischer, mit einem Manteltuch halbbekleidet,
einen Fischkorb am Arm und ein (modern ergänztes) Netz
auf der Schulter tragend und auf einen Stab gestützt aus-
schreitend, gehört in die gleiche Entstehungszeit wie die
vorstehende Statuette. (Vergl. Theokrits Schilderung eines
Becherreliefs T. 38.) Gefunden 1880 in der Via Milano
unterhalb des Gartens von Panisperna. Im Konservatoren-
palast zu Rom.
Marmor. I m hoch.
während rechts neben den grösseren Figuren Petri und einer
Frau kriegerische Gestalten auf Stolz, Raub, Zorn u. s. w.,
Sirenen auf Verführung zu deuten scheinen. In den acht
durch radiante Stäbe abgegrenzten Abteilungen glaubt man
d'en orbis terrarum in den Völker-Darstellungen derpliniusschen
Fabelwelt zu erkennen; in den 29 Medaillons des äusseren
Halbkreises dagegen sind die Sternbilder gegeben. Vergl.
Viollet le Duc, Dictionnaire raisonne de l'Architecture fr.
XI-XVI. siecle. V01. VII. p. 387 sv. Am Hauptportal der
Abteikirche von Vezelay.
Stein. Mit Ausnahme der Mittelgruppe kleine Figuren.
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Giovavmz" della Roööia. 1409-1527. ßYorentinisalzesclzule.
Aus dem T errarottaß'iese der sieben Barmlzerzzgkeiten.
Ueber die Geschichte des vorliegenden Frieses wurde
schon zu Nr. 225 das Nötige beigebracht. In beistehender
Vignette geben wir nun den das WVerk der Barmherzigkeit,
die Pilger zu beherbergen, darstellenden Friesteil, in unserer
Tafel aber das Mittelstück des letzteren, das Fussbad des
Pilgers. An dem Ospedale del Ceppo. Pistoja.
Farbig glasierter Thon. Kleine Figuren.
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Unößkaünfä? Mlkfef. XIV. Yalzrlz. T askanirclze Ähnrt.
Marmmgrabmal des Papster Benedikt X].
Papst Benedikt XI. (I303l4) erscheint hier in einem
gotischen Grabtabernakel cosmatischer Arbeit auf einem
Sarkophag liegend, von zwei Engeln gezeigt, welche die
Gardine lüpfen. Auf dem Oberteil des Grabschreines befinden
sich vier Medaillons mit den Brnstbildern der hh. Petrus,
Paulus, Domenicus und Johannes In dem dreiteiligen
Tabernakel oberhalb thront Maria mit Kind, adoriert von
dem durch den h. Benedikt patronisierten Papst, während
rechts ein Bischof (der h. Heraklius?) steht. Die Figuren,
namentlich der liegende Papst und die beiden Engel sind
eines Giov. Pisano würdig, die landläufige Zuteilung an ihn
ist jedoch nicht beglaubigt. In S. Domenico zu Perugia.
Marmor. Lebensgrosse Ilauptfignren.
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Unbekannler JMÄZZTÄZT. Anfanär n'a: X11. Yalzrlz. Franzä-
sixzlze Käuzst. Yjvlrßanwzrelief
Der Inhalt des vorliegenden Portalschinucks ist noch zu
keiner erschöpfenden Erklärung gelangt. Die Mittelgruppe
zwar lässt keinen Zweifel zu: Der in der Mandorla dargestellte
Heiland thront unter den Aposteln, auf deren Häupter er die
seinen ausgebreiteten Händen entströmenden Strahlen ergiesst.
Im Fries unterhalb scheinen die guten und die bösen Werke
anstatt des sonst häuügen Jüngsten Gerichts dargestellt: links
die ersteren durch fromme Spenden versinnbildlicht, indem
ein Schütze (jäger), ein Fischer, ein Gärtner mit Früchten-
korb, ein Landmann mit einem Kind ihre Gaben darbringen,
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Unßekannfef [Wählen Ende de:- XV. Ynlzrlz. Oberrleutsclz:
lfunxt. Altarsrlzrein in Halzsrlznitzzuerk.
Der Schrein enthält in der Mitte den Crucif-ixus mit
Maria und Johannes Ev„ Johannes Bapt. mit dem Lamm und
Andreas mit seinem Martyriumskreuz. An der Predella befindet
sich in der Mitte die geschnitzte Gruppe der Beweinung des
Leichnams Christi, zu beiden Seiten je eine Gruppe von
gemalten Heiligen in Halbügur. Die auf unserer Tafel nicht
mehr dargestellten Flügel enthalten die Oelbergscene, die
Dornenkrönung, die Geisselung und die IKreuztragung. Vom
Altar der Johanneskirche zu Crailsheim in Württemberg.
Holz. Die fünf Hauptüguren lebensgross.
AALVI DELL.
sieben Barzzzherrzzkkeiterl.
ROBBIAS Terraraitafries der
Skulflu renschnfz