ERLÄUTERUNGEN
ZU
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Unöekannter Meisier. IV. 7111m. v. Chr. Attisahe Kunst.
Grabreliqj" eine: Yünglingr.
Der fast in Rundligur heraustretende Verstorbene erscheint
durch jagclkeule und Spürhund als Jäger heroisiert. Zu seinen
Füssen kauert tiefbetrübt (nicht schlafend) der kleine Diener.
Gegenüber steht der greise Vater, das schmerzvolle Haupt
auf die Rechte gestützt, in der Linken den Stab haltend.
Die Köpfe scheinen einst mit Bronzekränzen oder Tänien
geschmückt gewesen zu sein, wie die Löcher beiderseits von
den Häuptern schliessen lassen. (A. Milchhöfer, die Museen
Athens. Nr. 20
Pentelischer Marmor. Lebensgrosse Figuren.
der Phryne geschenkte Eros vLiebeszauber verbreite, nicht
mehr mit Pfeilen, sondern mit den Blicken verwundendß
Die Ergänzung unseres Torso ist auch der geflügelten Statue
in Neapel zu entnehmen, wobei jedoch am Originale, dem
unser Exemplar in dem sorgfältig gearbeiteten Haar (vgl.
die beistehende Profilvignette) dem Neapeler überlegen er-
scheint, obwohl das letztere vielleicht um drei Jahrhunderte
früher, nämlich schon im I. jahrh, v. Chr. entstanden sein
dürfte. Gefunden in Centocelle bei Rom an der Via Labicana
und von Clemens XIV. (1769-4774) erworben. Vatikanisches
Museum zu Rom.
ßWlarmor. Lebensgross.
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PTHJICÜZZES. [Wille das IV. Yahrh. v. Chr. Griechische Ifunsl.
Der sog. Eros van Centocelle.
Das Vorkommen von nicht weniger als sieben grossen
und vier kleineren Nachbildungen des gleichen Typus (Furt-
wängler, Meisterwerke, S. 540) lässt mit Sicherheit annehmen,
dass diese auf ein berühmtes Original zurückgehen, als
welches jener Eros des Praxiteles, den Phryne 360-350
zwischen der Statue der Aphrodite und ihrem eigenen Stand-
bilde im Erostempel ihrer Vaterstadt Thespiä geweiht. kaum
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1430512120 dl Duccio. 1418- az. 1498. Toskanisclze Kunst.
Allegorixdze Gestalten der Armut und der Keuschheit.
Zu dem Fassadenschmuck, von welchem wir in Nr. 266,
273, 351 und 357 bereits mehrere Details und Vignetten
gegeben, gehören auch etliche Flachreliefs der Portalpfeiler
mit Allegorien auf die Gelübde und Tugenden der Bettel-
orden, von welchen die hier nachgebildeten durch ihre
Attribute die Darstellung der Armut und der Keuschheit
nicht verkennen lassen. An der Fassade von S. S. Andrea
e Bernardino zu Perugia.
Carrarischer Marmor. Halblebensgross.
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Antonzo Federzgkz: Nachweisbnr 1444-1490. T oskzmisclze
lfunrl. Weilzwasseräecken.
Die beiden im Mittelschiff des Doms zu Siena befind-
lichen, bisher dem Francesco di Giorgio Martini zuge-
schriebenen Weihwasserbecken müssen unserem Federighi
zugeschrieben werden, der als Architekt und Bildhauer in
Siena eine grössere Rolle gespielt hat, als sie die spärlichen
vormals bekannten Nachweise vermuten liessen. (G. Milanesi,
documenti per la Storia dell' Arte Senese. II. p. 436.)
Marmor. 1,20 m hoch.
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Matteo Civilale, 1435-4501. Taxkanixclze Kunst. Bildnis-
mtdaillon des Giavzmni Piztro Lurrhesi di Azlenzzz.
Der gefeierte Philologe erscheint hier in einem Profil-
bildnis, welches wahrscheinlich einen Teil seines Grabmals
bildete. Die Umschrift lautet: Ioannes Petrus. Lucen. doctus
graece. et latine ingenio miti probo q.
Marmorrelief. Lebensgross.
mehr zweifelhaft sein kann. Denn Furtwängler betont mit
Recht, dass dieEx-klärung des Torso als 'l'hanatos (Helbig)
oder als ein um Psyche trauernder Eros (Wolters) durch den
Fackelrest auf einer der spätesten Repliken im Conservatoren-
palast wie durch das gesenkte Haupt nicht genügend gestützt
wird, da gerade die älteste der erhaltenen Repliken, der Eros
im Museum zu Neapel den Bogen in der Linken hält. Die
Figur entspricht auch dem nach Athenäus von Praxiteles
selbst herrührenden Epigramm, wonach der von dem Meister
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(fnbekannter jVfezster. Anfang der XV]. 70121111. ow-
deutsche Kunst. Die Ifreuztragung Christi.
Christus, unter dem Kreuze gestürzt, wird von den ihn
führenden Soldaten misshandelt und verhöhnt, während Joseph
von Arimathia das Kreuz lüpft. Vorne links kniet Veronica,
vor dem Sladtthor unterstütztjohannes die zusammenbrechende
Maria. Eine von den drei Predellentafeln, unter der in
Nr. 353 dargestellten Gruppe der Beweinung Christi in der
Fuggerkapelle von S. Ulrich zu Augsburg.
Steinrelief. Kleine Figuren.
Klzus. Skulßturenschaiz III. Band;