Volltext: Klassischer Skulpturenschatz (Bd. 2)

ERLÄUTERUNGEN 
ZU 
253" 
258: 
253 
Unöekannler Makler, Anfang de: 11. yakrlz. v. Chr. 
Hellenisiixclze Kunst. Marmorkapf Bildnis Antiorhu: 111., 
des Grauen. 
Das treffliche Bildnis des syrischen Königs Antiochus III. 
(222-487 v. Chr.) steht durch die Vergleichung der Profil- 
ansicht mit den Münztypen des Königs ausser Zweifel. Der 
Kopf, wegen einer gewissen Aehnlichkeit des seleucidischen 
mit dem julischen Geschlecht vormals mit Cäsar identifiziert, 
und als solcher von Napoleon III. aus dem Besitz des Conte 
Pepoli erworben, befand sich bis 1370 in den Privatzimmern 
des Kaisers und wird seit 1873, nachdem die gefälschte 
Harnischbüste beseitigt worden, 1m Louvre bewahrt. 
Marmor. Lebensgross.  
254 
62005171712 P2312720, f nach 1328. Alttasleanixzhe Aümxt. 
[llarwmrreliqf der Darbringzang im T emjßel. 
Von den Brüstungsreliefs der ehemaligen Kanzel der 
Kathedrale zu Pisa wurden bereits drei mit den Darstellungen 
der Geburt Christi, der Anbetung der Könige und des beth- 
lehemitischen Kindermordes in Nr. 218, 202 und 238 gegeben. 
Die vorliegende Tafel giebt in der Hauptscene die Dar- 
bringung im Tempel. Links vor dem Altar steht Maria, dem 
Simeon das Kind darreichend. Hinter Maria folgt Joseph, 
ein Lamm im Arme, während links vier ältere und jüngere 
Frauen, rechts neun bärtige Männer dem Akte anwohnen. 
Zwischen den beiden Gruppen im Hintergrunde erscheint der 
Tempel in Gestalt eines gotischen Baptisteriums. Rechts im 
Vorgrunde sieht man einen Engel den schlafenden Joseph 
mit dem Befehl zu schleuniger Flucht wecken, unmittelbar 
daneben rechts aber die Flucht nach Aegypten selbst, näm- 
lich Maria mit dem Kind auf einem Esel sitzend, welchem 
ein Engel führend vorangeht und Josef folgt. Im Museo 
civico zu Pisa. 
Carrarischer Marmor. 0,90: 1,30 m. 
steht dahin. Die Ausführung in Marmor stammt jedenfalls 
von Lorenzetto di Lodovico, Architekt und Bildhauer von 
Florenz, geb. 1490, T 1541. Nischenligur und Seitenstück 
einer Statue des Elias. In der Chigikapelle von S. Maria 
del Popolo zu Rom. 
Marmor. Lebensgross. 
256 
Unßgkgnnigr jllgzlvteya XV]. 71111141. DEIUIIÄYC Khnst. 
Sleinaltar mit der Dreffaltzlgkeit und Hkilzyeßz. 
Der dreiteilige Altaxaufsatz zeigt im Mittelrelief die Drei- 
faltigkeit mit dem Gekreuzigten im Schoss des Vaters und 
der oben schwebenden Taube des h. Geistes, umgeben von 
den Leidenswerkzeugen, welche zum Teil von Engeln gehalten 
werden. Im seginentförmig abschliesenden Tyrnpanon darüber 
steht gleichfalls in Hochrelief der h. Gereon mit Schild und 
Fahne, an der Umschrift als Thebe(a)e legionis dux unter den 
christlichen Rittergestalten unterscheidbar. An den Seiten- 
teilen links und rechts stehen Maria und Johannes mit ent- 
sprechenden Inschriften, unter welcher das Eichstädtische 
Wappen und NVappenhelme. Im Tympanon befindet sich 
die Iahrzahl MDXLVIII. Aus Moritzbrunn bei Eichstädt. 
Nationalmuseum in München. 
Solnhofer Kalkstein. Unterlebensgrosse Figuren. 
257 
Unäekamzter jllkzster. XVII]. yalu-z. Dänin]!!! Kam-t, 
Yizufvtein. 
Das interessante Rokokowerk zeigt das marmorne Tauf. 
becken umgeben von Engelgestalten, welche im Begriff 
scheinen, eine grosse Decke über das Becken zu ziehen. Auf 
dem Deckel befindet sich eine Schnitzgruppe, die Taufe 
Christi durch Johannes in kleinen Figuren darstellend. Im 
Münster zu Freiburg i. B. 
Marmor. Deckel Holz. Die Engeliiguren lebensgross, 
zss  
Rafaele Sanli, 1483_-1520. [talienzkrlze liizmt, Älarwor- 
statzm der 912mm. 
Der jugendliche Jonas, der ein Manteltuch über die linke 
Schulter ziehend auf dem Seeungeheiler sitzt, ist der Erlindung 
nach wahrscheinlich ein Werk Raphaels, Welchem die Gestalt 
im ganzen wohl entspricht, die auch ganz ähnlich in einem 
Rundrelief der Loggien des Vatikans wiederkehrt. Ob aber 
Raphael auch über die gezeichnete Skizze hinaus, nämlich 
an der Ausführung des Thonmodells sich beteiligt habe, 
258 
ygan ßapfzlqfg Lemoyna 1704-1778. Französisch Kunxt. 
Mzzrmorbüsze der [Cdnzlgin Mariz Anloinellv. 
Das Bildnis der unglücklichen Königin von Frankreich, 
geb 1755 als Tochter des Kaisers Franz I. und der Maria 
Theresia, T 1793, stammt aus deren jüngeren Jahren und ist 
 wohl bald nach 1770, dem Jahre ihrer Vermählung mit 
dem Dauphin von Frankreich, nachmals Ludwig XVL, ent- 
standen. Das Bildnis trägt am Hinterhaupt lange Zöpfe 
und zeigt die Brust in ein Idealkostüm gehüllt. Im kunst- 
historischen Hofmuseum zu Wien. 
Marmor. Lebensgross.
	        
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