ERLÄUTERUNGEN
ZU
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Unöelaamzler Makler. V. 7021m. '21. Clzr. ÄIIÄFCIIK Ifunxt.
Der sogmannle Dinduvzeno: Farnexe.
Früher, und noch von Brunn (Ann. d. d. C. 21.1879,
p. 218) als eine römische Replik des polykletischen Diadumenos
betrachtet, wird die farnesische Statue von der neueren
Forschung als römische Replik eines attischen Werkes dem
in der Statue von Vaison (Brit. Museum) verkörperten Typus
des polykletischen Werkes gegenübergestellt. Dabei erscheint
es minder wahrscheinlich, sie der myronischen Gruppe anzu-
reihen (Kekule, Idolino S. I2) als dem Kreise des Phidias,
von dessen Hand auch Pausanias VI. 4, 5 einen Diadumenos
erwähnt (Furtwängler, Meisterwerke der griechischen Plastik
S. 444). In der That sind die Statuen, in Kopfhaltung und
Armestellung gleich, doch darin sehr verschieden, dass die
Statue von Vaison den Jüngling schreitend, die farnesische
stehend giebt, was auch von wesentlichem Einfluss auf die
Behandlung des Rumpfes ist. Früher in Palazzo Farnese zu
Rom, seit 1864 im Brit. Museum zu London.
Marmor. Lebensgross.
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(jnßgkannler Meislex Anfang des X V1. Yalzrh. Oberdeutsclze
(schwälrirclze) lfunst. Halzreliqß- der Be-zueiazzzrgq und der
Grnblegurzg Chrisii.
Auf die Kniee Mariens gelehnt, liegt vorne der Leichnam
Christi, an den Beinen von Nikoclemus mit einem Tuch um-
schlungen. Magdalena küsst knieend die Linke des Toten
dahinter steht eine der heiligen Frauen, kniet Johannes und
hält ]oseph von Arimathia das Salbgefiss. Im Hintergrunde
Jerusalem. Christus, von Joseph von Arimathia unter den
Armen, von Nikodemus an den Beinen gefasst und von
Maria umarmt, wird in den Sarkophag gesenkt, dahinter
Johannes, zwei h. Frauen und Magdalena. Im Museum zu
Stuttgart.
Holzreliefs. Kleine Figuren.
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Dßßafßllü, 1386-1466. Flarcntinisrhc lfurzsl. Brmzcrlalue des
I2. Bisclwß Ludiuzlg zwz T aulause.
Der h. Bischof, Vetter des Königs Ludwigs IX. des Heiligen
von Frankreich, "f" 1298, kanonisiert 1315, hatte als FTQIIZISA
kaner natürlich eine Stelle an der Franziskanerkirche von
Florenz. Nach Vasati war die Statue schon seit ihrer Auf-
stellung wegen ihrer anscheinend kurzen und schweren Ver-
hältnisse mit dem Spottnamen G050 (plumper Tölpel) be-
lastet worden, welche Wirkung hauptsächlich durch ihren
hohen Aufstellungsort bedingt gewesen zu sein scheint. An-
lässlich der Ausführung der neuen Fagade von S. Croce
durch Niccola Matas wurde die Statue um 1860 ins Innere
der Kirche gebracht und über dem Hauptportal aufgestellt.
Bronze. 2,50m hoch.
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626061172712. däljd 1469-1527. FlormlivzisclzuKunsf.
Aux den: T erracattafriese der sieben Bzzrnzlzcrzzgkeiten.
Der grösstenteils l52o--I528 entstandene Fries ist als Werk
desiGiov, della Robbia zwar nicht urkundlich beglaubigt,
aber trotz des weitgehenden Realismus wahrscheinlich. Sicher
nicht von seiner Hand ist daran nur die Darstellung der
Triinkung der Durstigen, welche erst 1585 entstand und den
Fil. Paladini zum Urheber hat Die untenstehende Vignette
giebt den Krankenbesuch in drei Gruppen, rechts einen
chirurgischen Fall, in der Mitte einen Priester, einen Kranken-
zugang und einen die Ordination notierenden Arzt, links (in
unserer Tafel gegeben) die Behandlung eines internen Kranken
darstellend. An dem Ospedale del Ceppo in Pistoia.
Farbig glasierter Thon. Kleine Figuren.
Gregvrio Hemandez (Fernemdez 1500-1036. SIMiJW
Äinavt. Halzsclznilzzgrrupjrz dßr 1125x101.
Maria, den Mantel über den verschleierten Kopf gezogen,
hält mit der Linken den einen Arm des auf dem Felsboden
ausgestreckten Leichnams Christi, dessen Ilaupt auf dem
Schoss der Mutter ruht. Für Las Augustias in Valladolid
geschnitzt, jetzt im Museum zu Valladolid.
Holz. Iebensgrosse Figuren.
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Alexander Colin. 1526-1612. Duutsclzz lämrt. Em-
pfang der Prinzesrizz Mzugrarefha durch Maximilian.
Von den 24 Marmorreliefs, zu welchen der kaiserliche
Kanzler Dr. Seld den Inhalt, der Maler Florian Abel in Prag
die Zeichnungen machte und welche nach dem Vertrag vom
28. April 1561 die Brüder des letzteren die Bildhauer Bernh.
und Alb. Abel ausführen sollten, wurde in Nr. 168 bereits
ein Stück gegeben. Ist aber von diesem die Herstellung
durch die Genannten höchst zweifelhaft, da nur die Dar!
Stellungen der Schlacht bei Vicenza gegen die Venetianer,
des Angriffes des venetianischen Lagers bei Marana und der
Doppelvermählting der Enkel Maximilians sicher auf sie zu-
rückzuführen sind, so erscheinen alle anderen sicher als das
Werk des Colin aus Mecheln und seiner Gesellen, um 1566
vollendet. Unsere Tafel giebt die Begegnung des Kaisers
Maximilian I. mit seiner Tochter Margaretha, welche 1480
geboren, schon 1482 mit König Karl VII. von Frankreich
verlobt, aber 1495 zurückgeschickt wurde um dann 1497
mit Johann Prinz von Asturien vermählt zu werden.
Carrarischer Marmor. Kleine Figuren.
elmn Burmln
Skulfturensclzatz H. Band